Eishockey statt Fußball soll im Januar 2013 im Frankenstadion gespielt werden.
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UPDATE. Auch wenn die Thomas Sabo Ice Tigers am vergangenen Wochenende erstmals seit Ende September das Tabellenende verließen, die Saison ist verkorkst und die Hoffnung auf einen Play-off-Platz nur noch sehr, sehr klein. Kein Wunder, dass Thomas Sabo, Eigner und Namensgeber des Clubs, seine Blicke schon auf die kommende Spielzeit richtet - und da etwas ganz besonderes plant.
Der Unternehmer will mit den Ice Tigers am 5. Januar 2013 ein DEL-Spiel im benachbarten Fußballstadion des 1. FC Nürnberg unter freiem Himmel absolvieren. Deutschland soll sein erstes Winter Classic erhalten. "Das wird eine große Geschichte für die Stadt, für die Ice Tigers und für das deutsche Eishockey", sagte Sabo den Nürnberger Nachrichten. Und die Ankündigung soll kein PR-Gag sein. "Das ist kein Wischi-Waschi, dahinter steckt eine absolut seriöse Planung. Die Liga, die Stadt, die Betreibergesellschaft, wir sind voller Emotion dabei. Seit wir ernsthaft darüber reden, stoßen wir auf einen Widerhall, der selbst mich überrascht hat."
In der NHL und anderen europäischen Nationen sind derartige Spiele bereits alljährliche Höhepunkte und fester Bestandteil des Spielplans. Sabo hat sich auch schon Gedanken über potenzielle Gegner gemacht. Ingolstadt, Augsburg, München, Mannheim und Berlin stehen auf der Liste. Rund 50.000 Fans sollen dem Spektakel beiwohnen und für ein ausverkauftes Haus sorgen. Sabo: "Wer mich kennt, weiß, dass es nur ein Ziel gibt."
Die ersten Reaktionen auf die Pläne fallen ausgesprochen positiv aus. So sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke: "Ein Open-Air-Spiel steht schon länger auf der Wunschliste der DEL. Zusammen mit unserem überaus engagierten Club Thomas Sabo Ice Tigers möchten wir diesen Wunsch nun Wirklichkeit werden lassen und unseren Fans ein tolles Erlebnis bieten."
Auch der erste potenzielle Gegner ist bereits Feuer und Flamme. "Das ist eine Super-Sache, logisch wären wir gerne dabei", erklärte Mannheims Clubchef Daniel Hopp gegenüber dem Mannheimer Morgen. Sabo erhält von den Adler die volle Unterstützung. "Ich drücke ihm die Daumen. Alles, was unseren Sport weiter- und in die Öffentlichkeit bringt, hat es verdient, unterstützt zu werden", so Hopp weiter. Mannheim hatte auch schon einmal eine Partie im Fußball-Stadion der TSG Hoffenheim, wo Hopps Vater Dietmar die Geschicke leitet, in Erwägung gezogen, die Pläne aber wieder verworfen. "Man müsste für ein solches Event den Rasen entfernen. Zwischen einem meist für Mitte/Ende Dezember angesetzten DFB-Pokalspiel und dem Beginn der Rückrunde liegt zu wenig Zeit. Wenn der neue Rasen nicht schnell genug anwächst, gefährden wir den Bundesliga-Spielbetrieb - dieses Risiko war uns zu groß", erklärte Daniel Hopp.