Das Bewerbungslogo
Zum ersten Mal in der Geschichte bewirbt sich Deutschland zusammen mit einer anderen Nation um die Ausrichtung eines sportlichen Großevents. Unter dem Motto "Tous ensemble pour 2017" (Gemeinsam für 2017) hat der DEB mit Frankreich diese Projektidee für die Ausrichtung der WM 2017 beim Weltverband eingereicht. Das gaben beide Verbände am heutigen Sonntag auf einer Pressekonferenz im Rahmen des französischen Pokalfinales in Paris bekannt gegeben. Demnach würde Deutschland Hauptstandort der WM und Frankreich Co-Host werden.
Beide Verbände hatten sich im vergangenen Jahr fristgerecht um die Ausrichtung der WM beworben. Weitere Bewerber sind Lettland und Dänemark. Die Dänen versuchen bereits zum dritten Mal das Turnier ins eigene Land zu holen. "Nicht nur durch die besondere Geschichte der beiden Länder und die inzwischen entstandene Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich, auch sporthistorisch ist dies ein einzigartiges Projekt", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos. Auch in Frankreich ist man sich der Bedeutung der gemeinsamen Bewerbung bewusst, so unterstützen auch der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und das französische Nationale Olympische Komitee die Bewerbung.
Die Planung sieht vor, dass neben den Vorrunden (je 28 Spiele) die Viertelfinalspiele auf beide Länder aufgeteilt werden und die Halbfinalbegegnungen sowie das Spiel um Bronze und das Finale in Deutschland stattfinden. Somit sollen 34 der insgesamt 64 WM-Spiele (früher 56) in der Bundesrepublik und 30 in Frankreich ausgetragen werden. Als Spielort steht in Frankreich bereits Paris Bercy fest. Die Arena, die schon jetzt den WM-Standards entspricht, wird bis zum Jahr 2015 modernisiert und auf 14.000 Plätze erweitert. In Deutschland kommen Berlin, Köln oder Mannheim in Frage.
"Mit zwei Heim-Mannschaften würden wir ein höchst attraktives Turnier für die Teams und Zuschauer in beiden Ländern sowie für die Eishockey Familie weltweit schaffen", erklärte DEB-Generalsekretär Franz Reindl, der die gemeinsame Bewerbung vorantreiben und auch die WM organisieren soll. "Frankreich alleine könnte niemals eine WM durchführen, aber mit Deutschland als Partner haben wir eine große Chance", sagte Luc Tardif, der Präsident des französischen Verbandes (FFHG).
Das offizielle Bewerbungslogo enthält neben den Flaggen beider Nationen einen stilisierten Torhüter, der die Nummer 80 trägt. "Damit soll des 2009 verstorbenen Nationalspielers Robert Müller gedacht werden, dessen Todestag sich im Mai 2017 zum achten Mal jährt", erläuterte Reindl.