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Donnerstag, 16. Februar 2012

Ein Hoch auf alte Säcke, die nicht in den Statistiken stehen!

Alexander Brandt-Memet

Ich zähle mich nicht zu den "Sozialromantikern", die sich gegen "Kommerz" im Profisport wenden und furchtbar viel Wert auf Traditionen legen, die gar nicht ihre eigenen Traditionen sind. Profisport und Kommerz lassen sich nicht trennen, sie sind identisch.

Deswegen habe ich vollstes Verständnis, wenn Stadien und Hallen diese fürchterlichen Namen irgendwelcher Sponsoren tragen. Sie klingen alle grausam, es gibt keine Ausnahme, aber man braucht zum Überleben jeden Cent. Vermutlich rentieren sie sich gerade deswegen, denn wenn man sich über einen Namen aufregt, vergisst man ihn nicht. Perfekte Werbung.

Bei allem notwendigen Pragmatismus freue ich mich trotzdem, wenn ein Spieler wie Sven Felski "Spieler des Monats" wird. Wenn wir Korrespondenten an den Spielorten die jeweiligen Kandidaten der Teams auswählen, schauen wir natürlich zuerst auf die Statistiken. Wie könnte man auch einen Torhüter ignorieren, der im Monat mehrere Shut-outs hatte? Wie könnte man einen Feldspieler übersehen, der in zehn Spielen 15 Punkte machte?


Doch es gibt Werte, die man nicht mit Statistiken erfassen kann. Zum Beispiel, wie oft sich ein defensiver Spieler in gegnerische Schüsse wirft, um einen Gegentreffer zu verhindern. Ist so etwas nicht fast genauso viel wert, wie ein selbst erzieltes Tor? Und wie wertvoll ist ein Verteidiger, der gegnerischen Stürmern die Scheibe abläuft und dann einen guten Aufbaupass spielt?

Eishockey ist ein Mannschaftssport und nicht jede wertvolle Aktion wird gleichermaßen honoriert. Das gilt aber nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern bestimmt auch für die Manager. Denn wer viele Tore schießt, wird vermutlich auch mehr Geld verdienen. Daher werden bei der Wahl zum Spieler des Monats weiterhin die Statistiken eine Rolle spielen.

Umso mehr freue ich mich, wenn jemand wie Felski gewinnt, der gewöhnlich nicht oben in den Statistiken steht. Außer in der Strafen-Statistik. Denn Spieler wie er oder Mirko Lüdemann oder Daniel Kreutzer geben ihren Vereinen Seele und Identität, die man nicht mit Zahlen erfassen kann. Und so etwas sollte öfter mal honoriert werden.

Gruß vom Veteranen-Fan
Alexander Brandt-Memet

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Die Kolumne von Alexander Brandt-Memet erscheint jede Woche in Eishockey NEWS und ist jeweils ab Donnerstag auf www.eishockeynews.de nachzulesen.


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Notizen

  • vor 19 Stunden
  • Ab der kommenden Spielzeit kooperiert Deggendorf (Oberliga Süd) mit Regensburg (DEL2). Im Rahmen der Kooperation werden für den jeweils anderen Club lizenziert: Yuma Grimm, Matej Giesl, Cole Danielsmeier (alle Regensburg) für den DSC, Julian Elsberger und Viktor Buchner (beide DSC) für Regensburg.
  • gestern
  • Der ERC Ingolstadt (PENNY DEL) und die Ravensburg Towerstars aus der DEL2 setzen ihre Kooperation auch kommende Spielzeit fort. „Die Kooperation mit Ingolstadt war auch in der vergangenen Saison eine wichtige Säule unseres Erfolgs“, so Ravensburgs Sportlicher Leiter Marius Riedel.
  • vor 4 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen haben Goalie Paul Stocker sowie die Stürmer Karl Gärtner und Malte Barthold mit einer Förderlizenz für den Nord-Oberligisten KSW IceFighters Leipzig ausgestattet.
  • vor 4 Tagen
  • Franz Jokinen komplementiert das Torhüter-Duo der Heilbronner Falken und ist hinter Patrick Berger als Nummer zwei im Tor des Süd-Oberligisten eingeplant. Der 19-Jährige kommt von der U20-Mannschaft der Düsseldorfer EG aus der DNL in die Käthchenstadt.
  • vor 4 Tagen
  • Die Blue Devils Weiden (DEL2) verpflichten Torhüter Conner McLeod. Der 20-Jährige war zuletzt für die Bietigheimer U20-Mannschaft aktiv. Per Föderlizenz ist der gebürtige Kanadier mit deutschem Pass auch für Süd-Oberligist Bayreuth spielberechtigt.
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