Jeff Carter ist ab sofort ein King.
Foto: imago
Der erste richtig große Deal vor dem Ende der Transferfrist in der NHL ist unter Dach und Fach. Die Los Angeles Kings verpflichteten Stürmer Jeff Carter von den Columbus Blue Jackets und schickten dafür Verteidiger Jack Johnson sowie ein Erstrundendraftpick (2012 oder 2013) nach Ohio. Beide Spieler müssen aber noch den medizinischen Test bestehen.
Es ist ein Tausch zweier hochkarätiger ehemaliger Erstrundenpicks. Verteidiger Johnson (24) wurde 2005 an Nummer drei von den Carolina Hurricanes gezogen, dann aber nach Los Angeles getradet, wo er in bisher 355 Spielen 31 Tore erzielte und 105 vorbereitete. Carter (27) wurde 2003 an Nummer elf von den Philadelphia Flyers ausgewählt, für die er bis vor dieser Saison spielte. Schon dreimal schaffte er 30 oder mehr Saisontore, 2008/09 gar 46.
Zweiter Clubwechsel für Carter nach Mega-Deal
In dieser Saison verpasste Carter allerdings wegen einer Fußverletzung und einer Schulterluxation 20 Spiele. Mit 15 Toren und zehn Vorlagen in 39 Spielen konnte er den hohen Erwartungen der Blue Jackets nicht gerecht werden. Im November 2010 unterschrieb er einen Elf-Jahres-Vertrag (damals noch bei den Flyers) über 58 Mio. Dollar, der eigentlich bei vielen als Hinderungsgrund für einen Trade galt. Seither hat er nun schon zum zweiten Mal den Club gewechselt.
Die Kings jedoch können dieses Gehalt auf sich nehmen, geben sie doch mit Johnson ebenfalls einen Großverdiener ab. Die Kings erhoffen sich mit Carter die nötigen Tore für den Einzug in die Play-offs. Mit 129 Treffern sind sie derzeit das offensivschwächste Team der Liga und stehen punktgleich mit dem Achten Dallas und dem neunten Calgary auf Rang zehn der Western Conference.
Ottawa braucht einen Goalie
Der Carter/Johnson-Trade dürfte erst der Anfang der heißen Phase gewesen sein. Zwar ist mit Tuomo Ruutu (verlängerte um vier Jahre in Carolina) ein hoch gehandelter Trade-Kandidat weg, viele Clubs suchen aber weiterhin nach Verstärkungen. Josh Harding gilt als Goalie-Kandidat für die Ottawa Senators, nachdem sich Marathon-Mann Craig Anderson eine Handverletzung zuzog und auf unbestimmte Zeit ausfällt.
Auch die Chicago Blackhawks, Detroit Red Wings und die Philadelphia Flyers tauchen oft in der Gerüchteküche auf. James van Riemsdyk bekräftigte zwar seine Absichten, bei den Flyers zu bleiben, wird aber weiterhin mit Dallas in Verbindung gebracht. Die New York Rangers und die Los Angeles Kings sollen an Ales Hemsky interessiert sein.
Michael Bauer