NHL.Commissioner Gary Bettman.
Foto: imago
"Business as usual" ist eine ziemlich häufig gebrauchte Phrase. Die Manager der 30 NHL-Teams verwendeten sie am Mittwoch ziemlich fast zu häufig, wenn man den Experten Glauben schenken darf. Denn im Hinblick auf die Verhandlungen um den neuen Rahmentarifvertrag wollen die Teams nach außen hin nämlich nur eines tun: Und zwar so weiter arbeiten, wie immer! Doch das dürfte schwierig werden.
Der alte Tarifvertrag läuft am 15. September aus, das sind wenige Wochen vor dem Start der Saison 2012/13. "Ich kann nicht sagen wie der neue Vertrag aussehen wird. Aber bis dahin haben wir einen alten und wir haben allen Managern und Clubs mit auf den Weg gegeben, dass bis dahin so weitergearbeitet werden soll, wie bisher", sagte Commissioner Gary Bettman am Rande des Managertreffens in Boca Raton/Florida. Dem schlossen sich auch die Manager an. Mike Gillis von den Vancouer Canucks beispielsweise meinte: "Wir wollen am 1. Juli zum Start der Free-Agent-Periode natürlich unseren Club verstärken - eben business as usual."
Salary Cap steigt zum 1. Juli, könnte im neuen Tarifvertrag aber auch sinken
Doch dabei könnte es nicht bleiben. Wie zu erfahren war, wird der Salary Cap aufgrund der gestiegenen Einnahmen in den Bereich von 69 bis 70 Mio. Dollar steigen. Die Clubs haben also rund sechs Mio. Dollar mehr, mit denen sie ab dem 1. Juli arbeiten können. Doch nach dem 15. September könnte ein neuer Tarifvertrag mit einem niedrigeren Cap gelten. Das müssen die Manager nun berücksichtigen. Ein Drahtseilakt. Die Verhandlungen haben laut Bettman bisher noch nicht begonnen. Wie der TV-Sender TSN erfahren hat, hat die Liga auch den Europaauftritt der NHL für den Herbst gestrichen. Eine offizielle Bestätigung der Liga gab es aber bisher nicht. Grund für die Streichung sei nach Angaben des Senders die Ungewissheit aufgrund der Verhandlungen.
Beim Managertreffen in Boca Raton wurde außerdem erneut über verschiedenste Regeländerungen und -modifizierungen wie das Hybrid Icing, konsequenteres Pfeifen von zu vielen Spielern auf dem Eis, Handpassveränderungen und der Einführung einer neuen Linie gesprochen. Diese wurde aus der Sportart Ringette (ähnlich dem Eishockey mit Schlägern ohne Schaufel und einem Gummiring anstatt des Pucks) entnommen. Zwischen den Bullypunkten würde dann eine Linie gezogen werden. Teams müssten im eigenen Drittel erst den Puck über diese Linie bringen, bevor sie den Puck an die gegnerische blaue Linie passen könnten.
Michael Bauer