Christian Ehrhoff
Foto: City-Press
Nach Alexander Sulzer hat auch dessen Teamkollege Christian Ehrhoff von den Buffalo Sabres (diese hatten die Play-offs in der NHL versäumt) Bundestrainer Jakob Kölliker für die Weltmeisterschaft in Schweden und Finnland abgesagt. Im exklusiven Interview mit Eishockey NEWS online erklärt er die Gründe
Christian Ehrhoff, die Weltmeisterschaft in Finnland und Schweden findet ohne Sie statt. Warum haben Sie Bundestrainer Jakob Kölliker abgesagt?
Christian Ehrhoff: "Der Teamarzt der Sabres hat mir verboten, die WM zu spielen, da meine Knieverletzung noch nicht auskuriert ist. Er meint, dass das Risiko, sich erneut zu verletzen, einfach zu groß sei. Der Verein will, dass ich alles in Ruhe auskuriere und dann wieder für die neue Saison fit bin."
Wie haben Sie auf die Entscheidung des Arztes reagiert?
Ehrhoff: "Ich habe immer gesagt, dass ich gerne für Deutschland spiele und die WM wäre eine große Gelegenheit dafür gewesen. Es hat mir immer Spaß gemacht, im Nationaltrikot aufzulaufen. Aber die Gesundheit geht nun einmal vor.
Wie ist der Stand der Verletzung?
Ehrhoff: "Ich bin am Samstag von meiner Spezial-Therapie in Florida zurück nach Buffalo gekommen und mache hier täglich in der Halle Reha-Maßnahmen. Es wird wohl noch rund vier Wochen dauern, bis die Verletzung auskuriert ist. Dann hätte die WM ja ohnehin schon begonnen."
Was trauen Sie der deutschen Mannschaft zu?
Ehrhoff: "Es wird ja in diesem Jahr nach einem anderen Modus gespielt (zwei Achter-Gruppen, keine Zwischenrunde/Anm. d. Red.), das wird sicherlich interessant. Ich denke, Deutschland muss die "schwächeren Gegner", also die, die in der Weltrangliste hinter uns stehen, besiegen. Ein Platz unter den ersten Acht sollte wieder das Ziel sein."
Verfolgen Sie die NHL-Playoffs oder tut es zu sehr weh, wenn man selbst die Ko-Runde verpasst hat?
Ehrhoff: "Ich schaue mir schon so viele Spiele wie möglich an. Gestern habe ich bei allen drei Partien mal reingeschaut. Die Playoffs sind ja bekanntlich die schönste Zeit des Jahres - auch wenn es für mich persönlich natürlich schmerzhaft ist."
Was sagen Sie zu den ersten Partien? Philadelphia hat in Pittsburgh gewonnen und Ihr Ex-Team Vancouver gegen die an Acht gesetzten LA Kings verloren.
Ehrhoff: "Die Siege mögen vielleicht für einige unerwartet kommen, aber Überraschungen gibt es in den Play-offs für mich nicht. Da kann jeder jeden schlagen."
Interview: Heiko Oldörp