Hier sagt Klaus Merk Dimitrij Kotschnew, dass er am Dienstag gegen Russland im Tor stehen wird.
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Dimitrij Kotschnew wird am Dienstag zwischen den Pfosten stehen, wenn die deutsche Nationalmannschaft gegen Russland (20.15 Uhr, live bei Sport1) in Stockholm ihr drittes WM-Spiel bestreitet. "Dennis Endras ist jetzt gut im Turnier. Er braucht mal eine Pause", begründete Bundestrainer Jakob Kölliker seine Entscheidung. Kotschnew, der in den vergangenen Jahren in der KHL spielte, kenne die Russen "aus dem Effeff" und habe zudem in der Vorbereitung gegen sie gewonnen.
Der Goalie freut sich auf seinen ersten Einsatz. "Es ist immer schön, wenn man für die Nationalmannschaft spielen darf", sagte der 30-Jährige, der in der kommenden Saison für die Hamburg Freezers spielen wird. Eine besonders motivierte russische Mannschaft erwartet Kotschnew nicht - auch wenn die Sbornaja zuletzt vier von fünf Spielen gegen Deutschland verlor. "Das ist eine neue Mannschaft. Oft kommen die Spieler erst kurz vor Turnieren zusammen. Da haben Experten und Medien Verständnis, wenn es am Anfang nicht läuft." Vielmehr geht es für die Spieler um Plätze bei Olympia in Sochi in zwei Jahren. Seit der Vergabe sei gerade das Eishockey-Turnier ein Thema. "Da ging noch mal ein Ruck durch das russische Eishockey. Bei Olympia im eigenen Land möchte jeder dabei sein." Dass die Sbornaja die deutsche Mannschaft nicht auf die leichte Schulter nimmt, beweist der Besuch von Dmitri Yushkevich und Igor Nikitin beim Training am Montag. Intensiv beobachteten die beiden russischen Co-Trainer die Übungen der DEB-Auswahl.
Die blickte einen Tag nach der Niederlage gegen Lettland schon wieder nach vorne. "Wir müssen den Kopf den Schultern behalten und vorwärts gucken", forderte Kölliker, der zudem betonte, dass das 2:3 gegen die Balten "überhaupt keinen Ärger" ausgelöst habe. Auch Kotschnew sprach von einem "Stolperstein", über dem man zwar nicht erfreut sei, den man aber abhaken müsse.
Dass der Bundestrainer aber mit den bisherigen Leistungen nicht zufrieden ist, zeigte seine lautstarke Unterbrechung einer Übung während des Trainings. "Ab und zu muss man mal Klartext sprechen. Wir wollen einfach spielen, machen es dann aber zu kompliziert. Das war in unseren Spielen so, und jetzt wieder im Training. Man kann nicht immer nur davon reden, sondern muss es irgendwann auch mal tun", so Kölliker.
Nicht auf dem Eis beim Training war André Rankel. Der gegen Lettland nicht eingesetzte Angreifer laboriert an einer Oberkörperverletzung und steht auch gegen Russland nicht zur Verfügung. Kölliker: "Ich hoffe, er ist in ein oder zwei Tagen wieder fit. Es ist nichts Schlimmes."
Torsten Weiß