Nicklas Lidström beendet seine Karriere.
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Die NHL verliert wieder eine Galionsfigur. Nicklas Lidström, Kapitän der Detroit Red Wings, verkündete am Donnerstagabend sein Karriere-Ende. "In den vergangenen beiden Jahre habe ich nach dem Ende der Saison stets abgewartet, meinen Körper heilen lassen und bin dann zurückgekommen. Nun habe ich erkannt, dass meine Kraft und meine Energie nicht mehr so schnell zurückkommen. Ich kann nicht mehr auf dem Level spielen, auf dem ich gerne spielen möchte. Ich hatte auch nicht mehr den Antrieb in mir wie im letzten Sommer, ich kann nicht mehr so trainieren wie ich will und wie ich müsste. Deswegen ist es nun Zeit aufzuhören."
Er werde mit seiner Familie zurück nach Schweden gehen, sagte der 42-Jährige. "Detroit ist unsere zweite Heimat geworden. Aber wir möchten zu Hause bei unserer Familie sein und die Kinder bei ihren Großeltern." Lidström sagte, dass er weiterhin zur Organisation der Red Wings gehöre wolle. "Ich habe schon mit Ken Holland darüber gesprochen, aber es gibt noch nichts Genaueres wie es weitergehen soll." Eigner Mike Illitch, der ebenso wie Manager Holland bei der Verkündung anwesend war sagte: "Das ist einer der emotionalsten Momente der Geschichte der Red Wings."
Lidström hat mit den Red Wings viermal den Stanley Cup gewonnen, ist Mitglied des Triple Gold Clubs und hat wurde seit 2001 siebenmal mit der Norris Trophy als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet. Lidström wurde 1989 an Position 53 gedraftet und spielte 20 Jahre lang nur für Detroit. "Sehen Sie sich alle diese Erfolge an", sagte Holland. "Mehr braucht man dazu nicht sagen. Ich bin froh, dass ich in den letzten 15 Jahren so einen tollen Platz in der Press Box hatte, um ihn spielen zu sehen."
In 1.564 Hauptrundenspielen (Platz zehn der ewigen Liste) gelangen ihm 264 Tore und 878 Vorlagen. Dazu kommen 263 Play-off-Spiele (nur Chris Chelios hat mehr) mit 54 Toren und 129 Vorlagen. Lidström war zwölfmal Teilnehmer eines All-Star-Spiels und wurde zehnmal in das First All-Star Team der Hauptrunde gewählt.
2002 war er der erste Europäer, der die Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler der Play-offs gewann. 2008 war er der erste Europäer, der als Kapitän eine Mannschaft zum Stanley-Cup-Sieg führte.
Bis zuletzt hatten Fans und Clubführung auf eine Fortsetzung der Bilderbuchkarriere des Schweden gehofft. Gegenüber der Detroit Free Press sagte Manager Ken Holland: "Nick hat das Recht, es auf seine Weise zu machen." Mark Howe, Sohn von Red-Wings-Legende Gordie Howe sprach bereits jetzt aus, was die meisten über Lidström denken: "Er ist eine Legende."
Michael Bauer