Hans Zach gehört zum Kandidatenkreis für den Posten des neuen Bundestrainers. Bei den Fans steht der Tölzer ohnehin hoch im Kurs. Foto: City-Press
Der Kandidatenkreis hat sich auf fünf Personen erweitert, doch den neuen Bundestrainer konnte das Direktorium aus DEB und DEL auch am Mittwoch noch nicht präsentieren. Das war auch zu erwarten, denn schließlich mussten mit dem vielleicht schon auserwählten Trainer noch Detailverhandlungen geführt werden. "Wir gehen jetzt in die nächste Runde und lassen uns dabei nicht unter Druck setzen", sagte Matthias Schumann, Sprecher Kompetenzzentrum Medien/Marketing bei der Nationalmannschaft.
Am Dienstag abend hatte das Direktorium, dem neben DEB-Boss Uwe Harnos und DEL-Aufsichtsrats-Boss Jürgen Arnold (Ingolstadt) auch noch Daniel Hopp (Mannheim) und DEB-Vizepräsident Manuel Hüttl angehören, bis tief in die Nacht hinein beraten. Und vielleicht hat man sich tatsächlich schon auf einen Mann einigen können, denn Matthias Schumann sagte auf Nachfrage: "Ich gehe davon aus, dass wir bald einen kompetenten Mann präsentieren können". Will heißen: Es ist durchaus möglich, dass der neue Bundestrainer schon am kommenden Dienstag in Wien beim Freundschafts-Länderspiel gegen Österreich an der Band steht. Realistischerweise muss man allerdings von einem längeren Entscheidungsprozess ausgehen.
Vorgestellt und ihre Konzepte erläutert hatten am Vortag bekanntlich Ex-Bundesterainer Hans Zach, der Schwede Bengt-Ake Gustafsson, die beiden DEL-Trainer Pat Cortina (München) und Dan Ratushny (Straubing) sowie mit Björn Kinding ein weiterer Schwede. Die Interessen in beiden Lagern der Entscheidungsträger sind klar. Die DEL favorisiert einen Vertreter aus ihrer Liga, wobei der international erfahrene Gustafsson durchaus eine sehr gute Alternative darstellen würde. Beim langjährigen NHL-Spieler der Washington Capitals, der zuletzt als Chefcoach in der Schweiz und in der KHL gearbeitet hat, könnten allerdings die Gehaltsvorstellungen den Beteiligten einen Schrecken einjagen. Für den Deutschen Eishockey-Bund hingegen wäre Hans Zach ein idealer Kandidat, weil der Tölzer so manchen DEL-Bossen die Stirn bieten würde. Da zuletzt aber der Einfluss des Verbandes selbst bei Entscheidungen rund um die Nationalmannschaft rapide gesunken ist, dürfte auch Hans Zach nur Außenseiterchancen haben.
Pat Cortina, der am Dienstag von einigen Medien schon vorab zum "Sieger" des Trainer-Castings ernannt worden war, gab sich zurückhaltend. Der Münchner Abendzeitung sagte Cortina, der beim EHC Red Bull noch bis 2014 unter Vertrag steht, vielsagend: "Für mich ist es schon allein eine große Ehre, nur in der Auswahl zu stehen".