Mit einem geliehenen Schläger von John Tripp erzielte Philip Riefers (hier links) das zwischenzeitliche 3:2 gegen Hamburg. Foto: ISPFD
Mit großer Bildergalerie. Spannung und Dramatik herrscht aktuell in der DEL nicht nur an der Tabellenspitze, auch der Kampf um Platz zehn spitzt sich zusehends zu. Im Mittelpunkt des 37. Spieltages standen aber wieder einmal Protagonisten wie Philip Riefers (Köln), Robert Hock (Iserlohn), Lukas Steinhauer (München) und - man höre und staune - ein Bande, die viele Ähnlichkeiten mit einem Flipperautomaten aufweist. Eishockey NEWS blickt zurück auf einen Sonntag voller Überraschungen.
Ein Tor mit geliehenem Schläger: Philip Riefers überlegte nicht lange. Als er beim Match gegen Hamburg im Zweikampf sein Arbeitsgerät verloren hatte, fuhr er kurzerhand zur Bande und schnappte sich den Schläger von John Tripp. "Zum Glück sind wir beide ungefähr gleich groß, dadurch passte der Schläger", sagte Riefers hinterher am Mikrophon von ServusTV. Das Kuriose dabei: Mit dem geliehenen Gerät traf der Stürmer exakt in jener Szene zum zwischenzeitlichen 3:2 für Köln. Am Ende gewannen die Haie mit 4:3 und festigten damit Rang zwei in der Tabelle.
Ein Stürmer statt eines Verteidigers: Mit der Verpflichtung von Corey Locke - zuletzt in Turku/Finnland unter Vertrag - haben die Eisbären Berlin am Wochenende für Verwunderung gesorgt. Seit einiger Zeit offenbart der Meister speziell in der Defensive große Lücken, so dass alle davon ausgingen, dass Manager Lee Ausschau nach einem Defender hält. "Aber wenn wir einen sehr guten Stürmer finden, nehmen wir auch den", kündigte Lee schon im Vorfeld an. An diesen Aussagen müssen sich der Manager und der Spieler ab Freitag messen lassen.
Geschenke für Hock zum 40. Geburtstag: Es war das perfekte Wochenende für die Iserlohn Roosters. Erst der Heimsieg über Tabellenführer Mannheim, dann der 3:2-Auswärtserfolg bei Meister Berlin. Zudem feierte Routinier Robert Hock auch noch seinen 40. Geburtstag. Über die Stränge geschlagen haben die Spieler aber offenbar nicht. Auf der Rückfahrt von Berlin berichtete der Jubilar: "Es ist alles sehr ruhig, aber dieses erfolgreiche Wochenende ist für mich das größte Geschenk."
Münchens Steinhauer im Rampenlicht: Ein Back-up sorgte am Sonntag für Schlagzeilen. Gemeint ist Lukas Steinhauer, der für den EHC Red Bull in seinem ersten DEL-Spiel seit über zwei Jahren gleich zum Matchwinner avancierte. Eingewechselt für Jochen Reimer nach dem ersten Drittel - da hieß es 2:0 für Krefeld - ließ er sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Overtime keinen Treffer mehr zu. Und im Shoot-out hielt er dann auch noch den entscheidenden Penalty gegen Krefelds Altmeister Herberts Vasilievs.
Seltsame Türen in der Bande: Seit Wochen beklagen sich die Augsburger Panther über Unebenheiten an der Bande im heimischen Curt-Frenzel-Stadion, wo Pucks immer wieder völlig unvorhersehbar wie Kugeln im Flipperautomaten wegspringen und Wege nehmen, die niemand vorhersehen kann. Trainer Larry Mitchell hatte sich schon mehrfach bei den Eismeistern beschwert, doch die weisen jegliche Schuld von sich. Mitchell erzählt: "Sie sagen mir, dass sie nichts dafür können, sondern dass es am Bauleiter liegt, der Türen in die Bande gemacht hat. Mir ist es aber scheißegal wer die Verantwortung hat. So etwas ist einfach nur bitter in einem Profigeschäft, wo es um Millionen Euro geht."
Wolfgang Karl