Österreich jubelt: Ein 2:2 nach 60 Minuten gegen die DEB-Auswahl reichte unseren Nachbarn, um sich für die Olympischen Spiele i Sotchi zu qualifizieren. Deutschland hingegen ist blamiert. Foto: City-Press
Die historische Blamage ist perfekt: Zum ersten Mal überhaupt verpasst ein deutsches Eishockey-Nationalteam die sportliche Qualifikation für Olympia. Chancen hatte man gegen Österreich genug, vergab aber auch allerbeste Möglichkeiten und musste knapp acht Minuten vor dem Ende den entscheidenden Ausgleich zum 2:2 hinnehmen. Das reichte für Österreich, um sich für die Olympischen Spiele in Stochi zu qualifizieren. Der Treffer von Patrick Reimer zum 3:2 in der Verlängerung war ohne Bedeutung und hatte nur noch statistischen Wert.
Gänsehautstimmung herrschte von Beginn an in der EgeTrans Arena - beide Teams und die über 4.500 Fans wussten, worum es geht und so gab es von Anfang an keinerlei Abstasten. Die DEB-Auswahl suchte ihr Heil in der Offensive und setzte Österreich von Anfang an unter Druck, scheiterte aber immer wieder an Torhüter Bernhard Starkbaum. Auch der Ausfall von Niki Goc in der 7. Minute, der einen österreichischen Ellbogen in den Nacken bekam, schockte Deutschland nicht. Die einzig nennenswerte Chance für Österreich in den ersten 20 Minuten gab es n der 13. Minute durch Thomas Hundertpfund. Aber erst 79 Sekunden vor Drittelende war Starkbaum geschlagen: In Überzahl zog Constantin Braun ab, Benedikt Kohl hatte vor dem Tor noch den Schläger dran und fälschte zum 1:0 ab.
Im zweiten Drittel konnten sich die Österreicher besser vom Druck befreien, die besseren Chancen hatte zunächst aber weiter die Cortina-Truppe. Doch Alex Barta vergab in der 26. Minute einen Alleingang und Michael Wolf schoss völlig freistehend in Überzahl in der 28. Minute über das Tor. Und so kamen die Österreicher tatsächlich ins Spiel zurück: Mit einem Drehschuss aus der Distanz über die Fanghand von Zepp überraschte der Ex-Kölner Andre Lakos den deutschen Goalie. Nun war der Faden im deutschen Spiel erst einmal gerissen und Thomas Hunderpfund hatte frei vor Zepp kurz darauf sogar die österreichische Führung auf dem Schläger. Zepp hatte von Bundestrainer Pat Cortina den Vorzug vor Dennis Endras erhalten.
Es dauerte, bis das DEB-Team wieder ins Spiel fand, aber ein Powerplay kam im Schlussdrittel zu Hilfe: Nach einer schnellen Kombination am kurzen Eck war Goalie Starkbaum kurz orientierungslos und Kapitän Michael Wolf nutzte das zum 2:1. Doch ein weiterer Fehler in der unsicheren Abwehr gestattete Österreich den Ausgleich. Markus Peintner wurde mustergültig frei gespielt und konnte sich dann das Eck quasi aussuchen. Bei diesem Ergebnis blieb es auch nach 60 Minuten, so dass die Spieler aus unserem Nachbarland erst einmal feierten und sich freudetrunken in den Armen lagen.
Um die Form zu wahren, wurde das Match aber fortgesetzt. In der Overtime traf dann Patrick Reimer für Deutschland zum 3:2 - freuen konnte sich über diesen Treffer keiner mehr. Deutschland war blamiert, Österreich feierte!
Deutschland - Österreich 3:2 n.V. (1:0, 0:1, 1:1, 1:0)
Deutschland: Zepp - Braun, Baxmann; N. Goc, Mo. Müller; Kohl, Petermann; Ebner - Rankel, Hospelt, Ma. Müller; M. Wolf, Barta, Gogulla; Reimer, Kink, Schütz; Flaake, D. Wolf, Festerling; Pietta;
Tore: 1:0 (18:41) Kohl (Braun, Ma. Müller), 1:1 (31:46) Lakos (Welser, M. Raffl), 2:1 (46:54) M. Wolf (Gogulla, Barta - PP 1), 2:2 (52:22) Peintner (Oberkofler, Welser), 3:2 (62:34) Reimer (Braun - PP1); Strafminuten: Deutschland 4, Österreich 16; Zuschauer: 4.517 (ausverkauft).