Dion Phaneuf, Rick Nash und Roberto Luongo beim Streethockey.
Foto: Hockey Canada/Twitter
Es sah etwas nach Streethockey aus. Doch die Mannschaft, die in Laufschuhen, Shorts, Shirts und Baseball-Caps in Calgary einem roten Ball hinterher jagte, war wohl die teuerste Streehockey-Mannschaft, die je zusammen gespielt hatte. Das konnte man an den Namen Crosby, Doughty, Getzlaf oder Luongo auf dem Rücken der Shirts erkennen. Es waren Spieler, die zusammen Verträge mit Gehältern von 1,5 Milliarden Dollar unterschrieben hatten. Team Canada bereitete sich auf die Olympischen Spiele in Sotchi vor.
Wie auch die anderen großen Nationen, so konnte sich der Verband Hockey Canada die horrende Versicherungssumme von rund 1,2 Mio. Dollar für das kurze Camp in Calgary nicht leisten. Doch anstatt nur Videostudium zu betreiben und Gespräche zu führen, entschied sich Head Coach Mike Babcock (Detroit) nach Rücksprache mit Trainern von Basketball und für ein weitestgehend ungefährliches Training auf der europäisches Eisfläche. "Ich denke, das war heute eine gute Lernmaßnahme, um den Spielern die Art und Weise beizubringen, wie wir spielen wollen", sagte Babcock der Canadian Press. "Das wir die Eingewöhnung etwas erleichtern, wenn wir in Sotchi ankommen."
Nach dem Debakel von Turin 2006, als Kanada im Viertelfinale bereits mit 0:2 an Russland scheiterte, will Babcock diesmal nichts dem Zufall überlassen. Laufwege, Winkel, Special Teams, Forechecking und Wechsel wurden auf der großen, europäischen Eisfläche trainiert - alles im lockeren Stil. Die Goalies Roberto Luongo (Vancouver), Corey Crawford (Chicago) und Carey Price (Montreal) beispielsweise standen nur mit Fang- und Stockhand sowie Schläger im Tor und wehrten den einen oder anderen leicht geschossenen Ball ab.
"Manchmal war es schon ein bisschen komisch", sagte Ryan Getzlaf dem TV-Sender TSN. Price meinte: "Das war schon eine lustige Erfahrung, mit so vielen talentierten Spielern hier zu sein und das zu machen." P.K. Subban von den Montreal Canadiens sagte: "Es geht vor allem um Geschwindigkeit. Man hat mehr Zeit, das Spiel zu lesen, aber wenn man das falsch macht, ist man sehr schnell in einer ganz falschen Position."
Michael Bauer