Hamburgs Flaake im aktuellen Interview "Es freut mich, wenn ich mit meinen Toren der Mannschaft helfen kann"

Jerome Flaake sah für sich persönlich in Hamburg die besten Entwicklungsmöglichkeiten und wechselte deshalb vor knapp vier Jahren an die Waterkant. Unter Trainer Benoit Laporte hat er sich nicht nur zu einem Spielmacher gemausert, sondern er ist aktuell auch Top-Scorer der Freezers. In der sechsten Viertelfinal-Partie entschied er vergangenen Freitag mit dem einzigen Tor des Abends die Serie gegen Iserlohn. Vor dem Halbfinal-Auftakt stand Flaake unserem Mitarbeiter Ivo Jaschick Rede und Antwort.

Herr Flaake, als Rohdiamant hatten Sie die Kölner Haie 2010 verlassen und haben bei den Freezers an der Waterkant angeheuert. Dort haben Sie nun offensichtlich den richtigen Schliff bekommen und sind zum Führungsspieler aufgestiegen. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung?
Jerome Flaake: "Mit 16 Jahren bin ich zu den Kölner Haien gestoßen und habe dort ein wenig in die DEL hineingeschnuppert. Dann bin ich nach Hamburg gegangen, da die dort mit jungen deutschen Spielern etwas aufbauen wollten. Ich habe dann die Chance wahrgenommen, die Trainer haben mir direkt das Vertrauen geschenkt und ich versuche dies mit guten Leistungen und Toren zurückzuzahlen."

Trainer Benoit Laporte sagte im letzten Jahr, dass Sie ein Teil der Zukunft der Freezers sind. Ehrt Sie das?
Flaake: "Es tut meinem Selbstbewusstsein schon gut, wenn der Coach so etwas sagt. Ich werde versuchen, die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen, das Vertrauen mit Scorerpunkten und Leistung zurückzuzahlen. Ich werde für meine Hamburger immer alles geben und hoffe, dass wir in den Playoffs noch sehr weit kommen."

Dazu passt natürlich, dass Sie am Freitag gegen Iserlohn den einzigen Treffer des Abends erzielt haben und somit das Tor zum Halbfinale geöffnet haben ...
Flaake: "Ja, aber unser Goalie hat das Gehäuse sauber gehalten hat und sogar neun Sekunden vor dem Ende einen Penalty entschärft - er hat eine großartige Leistung gezeigt. Es war wieder eine ganz starke Mannschaftsleistung, über die ganze Strecke von sechs Partien. Iserlohn hat alles in die Waagschale geworfen, hat sehr gut gespielt, hat uns mit ihrer Offensivkraft manchmal ganz schön unter Druck gesetzt. Aber unsere Verteidigung hat super gespielt - es war eine hervorragende Mannschaftsleistung."

Die Freezers standen noch im Oktober des Vorjahres am Tabellenende, aber dank einer großartigen Mannschaftsleistung wurde Hamburg unangefochten Rangerster nach der Hauptrunde. Wie kam diese Steigerung zustande?
Flaake: "Richtig, gebeutelt durch einige Verletzungen, kamen wir erst einmal ins Hintertreffen. Wir haben uns dann aber wieder gefangen und die Verletzten kamen auch langsam zurück. Und da freut es mich natürlich ganz besonders, wenn ich der Mannschaft, besonders mit meinen Toren, helfen kann. Ich habe aber auch nur meinen Part dazu beigetragen, ansonsten war es eine ganz besondere Mannschaftsleistung. Das ganze Team und ich wären alleine überhaupt nichts. Wir müssen uns jetzt wieder auf das Halbfinale konzentrieren, da mit Ingolstadt ein weiterer schwerer Gegner kommt."

Sie haben es angesprochen, jetzt geht es im Halbfinale ab Mittwoch gegen Ingolstadt. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein?
Flaake: "Das hört sich jetzt vielleicht etwas platt an, aber wenn wir Meister werden wollen, müssen wir gegen jeden gewinnen - egal wer da kommt. Von daher müssen wir uns auf uns konzentrieren, unser Spiel spielen. Ingolstadt ist auf jeden Fall viel stärker, als es der neunte Platz aussagt. Wer dann noch den Zweiten ausschaltet, mit dem muss schon gerechnet werden."
Interview: Ivo Jaschick