Am Ende ließ sich Frankreichs Torhüter Florian Hardy im Penalty-Schießen nicht bezwingen und sicherte seiner Mannschaft so den Sieg. Foto. Heide
Parallel zum fünften Halbfinalspiel zwischen Köln und Wolfsburg war auch die deutsche Nationalmannschaft in Weißwasser im Einsatz. In einem, für den frühen Zeitpunkt der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Minsk, ansprechenden Spiel verlor die Auswahl von Bundestrainer Pat Cortina gegen Frankreich am Ende mit 3:4 nach Penalty-Schießen. Deutschland begann druckvoll, aber auch die Franzosen hatten keine Mühe ins Spiel zu finden. So dauerte es nicht lang, bis Felix Brückmann im deutschen Tor auf Betriebstemperatur war. Beim 0:1 war er dennoch machtlos, Brian Henderson fungierte als Sichtschutz und Nicolas Besch brachte den Puck von der blauen Linie an Freund und Feind vorbei ins Tor. Besch war es dann aber auch, der mit einem Fehlpass in der 18. Minute einen Alleingang von Felix Schütz ermöglichte und den deutschen Stürmer nur mit einem Foul am Abschluss zu hindern wusste. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty, den Schütz, der zu den auffälligsten Akteuren im DEB-Dress gehörte, aber nicht verwerten konnte.
Im zweiten Drittel waren keine vier Minuten gespielt, als Kai Hospelt vor dem Tor einen Schuss von der Seite von Justin Krüger zum 1:1-Ausgleich abfälschte. In der 36 Minute fuhr dann Leon Draisaitl mit Tempo ins Angriffsdrittel, spielte auf Benedikt Brückner der trocken auf 2:1 erhöhte. Somit konnten sowohl Draisaitl, der auch allgemein zu gefallen wusste, als auch Dominik Kahun bei ihren Nationalmannschaftsdebüts jeweils den ersten Punkt einfahren. "Am Anfang war ich schon ein bisschen nervös, aber ab dem zweiter Wechsel ging es dann", sagte Draisaitl am Mikrofon von Sport1 selbst zu seinem ersten Nationalmannschaftseinsatz.
In ihrer ersten Unterzahlsituation im Spiel zu Beginn des Schlussabschnitts mussten die Deutschen zwar den Ausgleich durch Valentin Claireaux hinnehmen. Doch Yasin Ehliz zog nur fünf Minuten später über die rechte Seite vors Tor und überraschte den französischen Torhüter Florian Hardy mit einem Rückhandschuss. Von der neuerlichen Führung der Deutschen zeigten sich die Franzosen aber nur wenig beeindruckt und kamen bereits 187 Sekunden nach dem 3:2 zum 3:3-Ausgleich. Da dieser Spielstand bis zum Ende der Partie bestand hatte und auch in der fünfminütigen Verlängerung kein Tor fiel, musste die Entscheidung im Penalty-Schießen fallen. Hier traf schließlich Julien Desrosiers zum Sieg.
"Es war eine insgesamt gute Leistung des ganzen Teams. Die Moral und die Einstellung haben mir gefallen. Für die Zuschauer war die Partie auch interessant, da es hin und her ging. Wir hätten uns nach der zweifachen Führung mehr an unseren Gameplan halten sollen. Aber die Jungs wollten in einigen Situationen vielleicht zu viel und es besonders gut machen. Sowas passiert nun mal. Wir hatten viele neue Spieler in der Mannschaft. Ich bin mit allen zufrieden", resümiert Cortina.
Bereits am Freitag stehen sich beide Mannschaften erneut gegenüber. Anbully ist im Sahnpark in Crimmitschau um 20 Uhr (live auf Sport1).
Das Spiel im Stenogramm:
Deutschland - Frankreich
3:4 n.P. (0:1, 2:0,1:2, 0:0, 0:1)
Tore: 0:1 (13:04) Besch (Janil), 1:1 (23:24) Hospelt (Krüger, Mauer), 2:1 (35:13) Brückner (Draisaitl, Kahun), 2:2 (43:35) Claireaux (Fleury, Beron - PP1), 3:2 (48:39) Ehliz (Boyle, Braun), 3:3 (51:46) Fleury (Desrosiers), 3:4 Desrosiers (Penalty); Strafminuten: Deutschland 4, Frankreich 4; Zuschauer: 3.038.