Im Vorjahr machte die Schweiz sportliche Schlagzeilen, in diesem Jahr sorgen sie neben der Eisfläche für Aufregung: Erst sickerte durch, dass man ausgerechnet Glen Hanlon als neuen Nationaltrainer verpflichtet hat. Ausgerechnet den Coach von Gastgeber Weißrussland, auf die man am Montag in einem richtungsweisenden Spiel trifft. Das schlug am Rande der WM durchaus Wellen, denn die Verantwortlichen taten eigentlich alles, um den Deal bis nach der WM noch geheim zu halten.
Und dann kam das Spiel gegen die USA - und zwei Abseitstore, die bei der 2:3-Niederlage nicht gegeben wurden. In der Mixed Zone nach dem Spiel mussten die Medienvertreter fünf Meter Abstand zu NHL-Stürmer Damien Brunner halten, da sonst das Trommelfell in Gefahr war, bei seiner Schimpftirade. Und auch die Schweizer Medien waren nicht zimperlich: Von "den gestreiften Blindschleichen" wurde da geschrieben, von "Skandal, Frechheit, Schiebung, Betrug." Niveau ist halt auch in der Schweiz keine Handcreme, aber es zeigt, wie blank die Nerven bei den Eidgenossen in diesen Tagen liegen. Allerdings: Das zweite nicht gegebene Tor war ein Zentimeterentscheid, bei dem der Linesman falsch lag, wie Standbilder zeigen. Beim ersten nicht gegebenen Treffer lässt sich selbst mit Fernsehbildern der Sachverhalt nicht klar aufklären.
Am Montag geht es für die Schweiz gegen Weißrussland nun schon fast um alles. Das Abschiedsturnier hatten sich Sean Simpson und seine Mannen bisher wohl ganz anders vorgestellt.