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Russische Offensivkunst oder finnische Defensivstärke - was setzt sich durch im Finale der Eishockey-WM in Minsk am Sonntag? In der Vorrunde, als beide Teams bereits aufeinandertrafen, hatte Russland die Nase vorn. "Aber das bedeutet gar nichts. Das ist jetzt ein anderes Spiel. Ein Spiel, in dem alles passieren kann. Wir haben hart gearbeitet, um dieses Spiel zu erreichen und jetzt wollen wir auch gewinnen", so Finnlands Ex-DEL-Legionär Jede Karalahti.
Zum ersten Mal überhaupt stehen sich beide Teams im WM-Finale gegenüber, für den zweimaligen Weltmeister Finnland ist es der erste Final-Auftritt seit dem Sieg 2011 in der Slowakei. Russland steht zum fünften Mal in den letzten sieben Jahren im Finale. Der Rekordweltmeister ist natürlich auch im Finale favorisiert, aber der ansonsten eher ruhige finnische Coach Erkka Westerlund schickt schon einmal eine für ihn eher untypische Kampfansage Richtung Russland: "Dass wir ein paar Stunden weniger Pause haben, ist natürlich ein Faktor. Aber wir sind jetzt mental so stark, dass wir Russland herausfordern können." Und auch Top-Stürmer Jori Lehterä sagt: "Es gibt immer eine Chance. Wir werden alles geben und schauen, was dabei rumkommt." Gerade die Leistungssteigerung macht den Finnen Mut: "Wir hatten einen schweren Start in dieses Turnier. Aber wir wussten, dass wir ein anderes Level spielen können", so Juuso Hietanen.
Für einen ist das Finale etwas ganz besonderes, den russisch-stämmigen Leo Komarov: "Meine Eltern kommen aus Russland und ich habe dort eine Menge Freunde. Das ist was tolles für mich, dass es jetzt im Finale gegen Russland geht."
Das Finale geht im übrigens auch mit deutscher Beteiligung über die Bühne: Als Referee ist Lars Brüggemann mit dabei, als Linesman André Schrader.
Vor dem Finale stehen sich bereits Schweden und Tschechien im Spiel um Bronze gegenüber. "Es ist ein großer Unterschied, ob man von so einem Turnier mit einer Medaille nach Hause fliegt oder nicht", sagt Schwedens Kapitän Joel Lundqvist. Ähnlich sieht dies auch der tschechische Verteidiger Ondrej Nemec: ""Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, denn wir wollen mit einer Medaille nach Hause fahren."
Für Schweden wäre es die fünfte Medaille in den letzten sechs Jahren, für Tschechien immerhin auch die vierte in den zurückliegenden fünf Jahren.
DIE WM-SPIELE AM SONNTAG
(live bei Sport1)
15.30 Uhr:
Schweden - Tschechien
20.00 Uhr:
Russland - Finnland