Schwacher Saisonstart. Während der Angriffsmotor der Hamburg Freezers stottert, klappt auch in der Defensive nicht viel. Die beiden Torhüter Dimitrij Kotschnew (links) und Sebastien Caron kassierten in vier Spielen schon 20 Gegentore. Foto: Funsport
Satte 102 Treffer fielen am zurückliegenden Wochenende in der DEL, das sind noch einmal knapp 20 Tore mehr als zum Start. Die Vergrößerung der Angriffsdrittel macht sich also bemerkbar. Völlig unbeeindruckt von diesen Quoten zeigen sich jedoch die Hamburg Freezers. Der Motor der Hanseaten stottert noch. Vier Spiele, null Punkte, letzter Tabellenplatz und ein Torverhältnis von 8:20 bedeuten den schlechtesten Start der Historie. Die DEL hatte am zurückliegenden Wochenende aber auch andere Höhepunkte und Tiefpunkte zu bieten.
Red Bull gibt Vollgas. Dass das Team des österreichischen Getränkeherstellers über kurz oder lang die besten deutschen Spieler zusammenkaufen würde, war klar. Mit Felix Schütz haben sich die Münchner nun letzte Woche wieder einen Hochkaräter geangelt. Ob der Nationalspieler jedoch lange in Bayern bleiben wird, darf bezweifelt werden. Im großen Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe ab Dienstag im Handel) macht Schütz deutlich, dass er seine Zukunft ganz klar in der russischen KHL sieht. Eine (gut dotierte) Übergangslösung stellt der EHC Red Bull aber allemal dar.
Schütz antwortet enttäuschten Kölner Fans. Die Nachricht, dass Schütz zu Red Bull München wechselt und nicht etwa nach Köln zurückkehrt, machte in der Fanszene der Haie letzte Woche schnell die Runde. War Schütz ein Wortbrecher? Ein "Mario Götze des Eishockeys"? Schütz entschloss sich daraufhin zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Er erklärte die Gründe für seine Entscheidung. "Liebe Kölner Fans", schrieb er, "natürlich hab ich auch mit den Kölner Haien verhandelt, war seit Wochen im Kontakt mit Uwe Krupp, allerdings teilte mir die Geschäftsleitung mit, dass eine Ausstiegsoption für Russland nicht möglich sei. Damit waren die Vertragsverhandlungen beendet."
Glück für Goepfert, Pech für Haskins. Glück im Unglück hatte offenbar DEG-Goalie Bobby Goepfert, der am Freitag in Augsburg aufgrund einer (schweren) Hüftverletzung ausgewechselt werden musste. Beim Torhüter wurde nun aber "nur" ein Muskelfaserriss in der Hüfte sowie eine Überdehnung der Bänder festgestellt. In knapp drei Wochen dürfte Goepfert wieder fit sein. Wesentlich schlimmer hat es offenbar Tyler Haskins erwischt. Der Top-Stürmer der Grizzly Adams musste ebenfalls schon am Freitag im Heimspiel gegen Schwenningen ausgewechselt werden. Beobachter der Szene gehen von einer (schlimmen) Knieverletzung aus, der Club selbst hüllt sich bislang in Schweigen.
Vitaminspritzen zeigen Wirkung. Für die Niederlage am Freitag in Köln hatten die Verantwortlichen in Nürnberg gute Erklärungen. Viele Spieler waren angeschlagen, mehrere krank. Vor dem Heim-Derby gegen Augsburg war demnach guter Rat teuer. Die Teamärzte verordneten jedenfalls Vitaminspritzen für zahlreiche Cracks. Das zeigte Wirkung. Trainer Tray Tuomie staunte jedenfalls schon beim sonntäglichen Morgentraining, Seine Spieler seien dermaßen lauffreudig gewesen, "wie ich es während der Saison fast noch nie gesehen habe". Na, wenn das immer so einfach ist, dann kann man das Spielchen ja wiederholen.
Kompliment eines stillen Finnen. Mit Antti Miettinen ist den Eisbären offenbar ein Glücksgriff gelungen. Der ehemalige NHL-Crack ist knapp eine Woche in Berlin, hat sich aber prächtig integriert und am Sonntag beim 5:2-Sieg in Iserlohn auch schon sein erstes DEL-Tor erzielt. Für die DEL an sich hat der Top-Stürmer nur lobende Worte. "Viele Spieler bei mir zu Hause wissen gar nicht, wie gut die Liga hier tatsächlich ist."