Vor dem DEL-Spieltag am Freitag Köln mit NHL-Stürmer Jones gegen Hamburg, Derby in Mannheim und Top-Spiel beim EHC Red Bull München

Knisternde Spannung vor dem 19. Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga: Viele Augen richten sich nach Köln, wo der langjährige NHL-Stürmer Ryan Jones im Heimspiel der Haie gegen Hamburg sein Debüt geben wird. Der Neuzugang freut sich schon auf das Match und die Anhänger in der Domstadt: "Ich habe mir im Netz schon KEC-Videos angeschaut. Die Fans müssen sensationell sein", sagte Jones im Express.

Für Emotionen auf den Rängen wird auch das Derby zwischen Mannheim und Schwenningen sorgen, zumal die Wild Wings nach der Entlassung von Trainer Stefan Mair am Dienstag umgehend zurück in die Spur gefunden haben. In Mannheim werden über 13.000 Fans erwartet, die auf ihre Kosten kommen wollen. Zur gleichen Zeit steigt in München das Top-Spiel der 19. Runde, wenn der Gastgeber als Rangzweiter auf den Tabellenfünften aus Iserlohn trifft. Pikantes am Rande: In den letzten Tagen gab es immer wieder Gerüchte um ein mögliches Interesse von Red Bull an Roosters-Goalie Mathias Lange, der aktuell zu den Top-Torhütern in der Liga gehört. Dem Vernehmen nach wird Lange aber in Iserlohn bleiben.

Und noch ein Aspekt wird am Freitag für reichlich Spannung sorgen. Mit Rob Wilson (Straubings Coach trifft mit seiner Mannschaft auf Düsseldorf), Tray Tuomie (Nürnberg gastiert in Wolfsburg) und Jeff Tomlinson (Berlin erwartet Augsburg) stehen gleich drei Cheftrainer gewaltig unter Druck. Die vierte Trainer-Entlassung in dieser DEL-Saison ist an einem dieser drei Standorte in den nächsten Tagen durchaus möglich.

DIE ANSETZUNGEN VOM FREITAG IM ÜBERBLICK

19.30 Uhr: Krefeld Pinguine (8.) - ERC Ingolstadt (3.)
Zweimal gut gespielt, zweimal knapp verloren. Das ist das Krefelder Fazit nach den unglücklichen Niederlagen gegen Nürnberg und München. Ganz anders die Situation beim Meister. Nach dem Derby-Sieg über Augsburg und dem Erfolg bei Liga-Primus Mannheim herrscht in Ingolstadt eitel Sonnenschein. Auch den ersten Vergleich zwischen beiden Teams in dieser Saison entschieden die Oberbayern klar mit 6:3 für sich. Ingolstadt will mit einem weiteren Sieg den Anschluss an das Spitzenduo Mannheim/München halten.

19.30 Uhr: Kölner Haie (13.) - Hamburg Freezers (5.)
Das Hinspiel entschieden die Haie in Hamburg mit 3:1 für sich. Köln wird heute nicht nur mit Neuzugang Ryan Jones auflaufen, sondern auch Verteidiger Andreas Homqvist erstmals einsetzen können. Bei den Gästen aus Hamburg fehlen die Langzeit-Verletzten Westcott, Dupuis und Cabana. Man darf gespannt sein, ob die Haie nach ihrem Arbeitssieg vom Sonntag beim Tabellenletzten in Straubing genug Selbstvertrauen getankt haben, um auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Hamburg zu punkten.

19.30 Uhr (laola1.tv): Grizzly Adams Wolfsburg (4.) - Thomas Sabo Ice Tigers (9.)
Die Niedersachsen hatten zuletzt kleinere Probleme mit dem Toreschießen. Gegen DEL-Schlusslicht Straubing gelangen zwei Treffer, bei der Niederlage in Berlin ging man völlig leer aus. Dies allein am Fehlen von Routinier Norm Milley festzumachen, wäre zu einfach. Der Top-Stürmer wird wohl auch gegen Nürnberg fehlen. Die Gäste aus Franken konnten im bisherigen Saisonverlauf die Erwartungen noch nicht erfüllen. Tabellenplatz neun ist aus Sicht von Club-Eigner Thomas Sabo nicht zufriedenstellend. Logisch, dass der Druck auf Trainer Tray Tuomie zunimmt. Das Hinspiel entschieden die Franken vor eigenem Publikum mit 6:3 für sich.

19.30 Uhr: Ader Mannheim (1.) - Schwenninger Wild Wings (12.)
Mit dem Interims-Duo Chambers/Jäger gewannen die Wild Wings am Dienstag in Nürnberg und damit hat die Entlassung von Cheftrainer Stefan Mair Wirkung gezeigt. Der 74-jährige Co-Trainer gibt sich vor dem Derby in Mannheim gelassen. Gegenüber dem Südkurier sagte er: "Ich akzeptiere alles und denke nur an die tägliche Arbeit." Das Hinspiel gewann Schwenningen in eigener Halle überraschend klar mit 5:2. Mannheim will nach der Heimniederlage gegen Ingolstadt vom Sonntag eine Reaktion zeigen. Verzichten müssen die Adler allerdings auf Jamie Tardif. "Wir gehen von einer Pause von zehn bis 14 Tagen aus", sagte Adler-Manager Teal Fowler dem Mannheimer Morgen.

19.30 Uhr: Eisbären Berlin (11.) - Augsburger Panther (10.)
Beim 2:5 am Dienstag in Düsseldorf hatten die Eisbären nicht viel zu bestellen. Und jetzt müssen die ohnehin stark ersatzgeschwächten Berliner gegen Augsburg auch noch auf Mark Bell verzichten, der vom Disziplinarausschuss der Liga für ein Spiel gesperrt worden ist. Aber auch bei den Panthern ist der Motor zuletzt ins Stottern geraten. In Ingolstadt und zuhause gegen Iserlohn setzte es Niederlagen. Den ersten Vergleich in dieser Saison gewann Augsburg allerdings gegen Berlin klar mit 4:1. Während bei den Gästen hinter dem Einsatz von Torhüter Chris Mason ein Fragezeichen steht, fehlen bei den Hausherren in jedem Fall Constantin und Laurin Braun, André Rankel, Vincent Schlenker und Matt Foy. Dafür sind Henry Haase und Julian Talbot wieder mit an Bord.

19.30 Uhr: EHC Red Bull München (2.) - Iserlohn Roosters (5.)
Iserlohn war in dieser Saison schon einmal zu Gast in München - und entführte damals beim 2:1 nach Penalty-Schießen zwei Punkte aus Oberbayern. Erstmals vor eigenem Publikum werden sich auf Seiten der Gastgeber die beiden Neuzugänge Matt Smaby und David Meckler präsentieren. Während bei Iserlohn lediglich Backup Daniar Dshunussow noch nicht einsatzbereit ist, fehlt beim EHC Red Bull in jedem Fall Verteidiger Jeremy Dehner. Sollte Torhüter Florian Hardy wieder einsatzbereit sein, hat Münchens Coach Don Jackson die Qual der Wahl, denn ihm stünden dann zehn Kontingentspieler zur Verfügung - neun dürfen bekanntlich nur eingesetzt werden.

19.30 Uhr: Straubing Tigers (14.) - Düsseldorfer EG (7.)
Im Lager der Niederbayern herrscht Tristesse pur. Weit abgeschlagen rangieren die Tigers auf dem letzten Tabellenplatz, nachdem sie vergangenen Sonntag nach einer blamablen Vorstellung auch das Kellerduell gegen Köln (Endstand 0:2) verloren haben. Ob die Standpauke von Manager Jason Dunham unter der Woche Wirkung zeigt, wird man sehen. Mit der Suspendierung von Stürmer Peter Flache hat der Club zumindest ein Zeichen gesetzt, auch wenn der Bannstrahl einen der unwichtigsten und schlechtesten Angreifer im Team getroffen hat. Düsseldorf reist als Tabellensiebter mit viel Selbstvertrauen an, zumal die Mannschaft in dieser Saison schon zwei Spiele gegen Straubing gewonnen hat.