Dennis Korff ist weiter Schlussmann der Hannover Scorpions.
Foto: Koglin
Der Sonntagabend in der Oberliga-Nord erwies sich in drei Fällen als überraschend harte Arbeit für das Führungsquartett. Nur die Scorpions hatten mit Wedemark leichtes Spiel, die Falken aus Braunlage quälten sich am Timmendorfer Strand zu drei Punkten. Wenig gab es hingegen für die Indians und Piranhas zu holen.
Fast fünfzig Minuten war die erste Partie des Abends offen, dann holten die Gäste aus Braunlage zum vorentscheidenden Angriff gegen die Beach Boys aus Timmendorf aus. Stefan Bilstein war es schließlich, der den 3:2-Siegtreffer markierte, der später von Star-Stürmer Andrew Bailey in den Schlussakkorden der Partie zum 4:2-Endstand veredelt wurde. Bailey selbst hatte bereits das zwischenzeitliche 2:0 im Auftaktdrittel erzielt. Timmendorf zeigte sich vor heimischem Publikum hochmotiviert und konnte kurzzeitig noch ausgleichen. Für die Harzer Falken, die sich am Freitag noch im Penalty-Schießen den Hamburg Crocodiles ergeben mussten, war es ein wichtiger Dreier.
Deutlich leichter machten es sich die Hannover Scorpions im Derby mit Wedemark, das mit 10:2 an den Favoriten ging. Die "kleinen" Skorpione zeigten sich bis auf drei Minuten im Mitteldrittel, in denen die Treffer zum 1:3 und 2:3 fielen, hoffnungslos unterlegen. Drei Hannoveraner vom großen Bruder hatten dabei besonders viel Spaß. Sebastian Lehmann, Daniel Reiss und Phil Hungerecker trafen je zweimal. Bester Punktesammler war aber mitnichten ein Angreifer mit Torerfolg, sondern eine mustergültiger Vorlagengeber. Ex-DEL-Star Andreas Morczinietz legte gleich fünf Buden auf.
Schwerer hatte es da schon der Erzrivale der Scorpions. Und der fiel am Ende tatsächlich - mit 5:6 nach Verlängerung in Hamburg. Die Crocos erlegten die Indians in der Overtime. Dabei darf der Spielverlauf in Farmsen ruhigen Gewissens als turbulent beschrieben werden. Die Gastgeber führten nach dem ersten Drittel mit 2:0, etwas mehr als 20 Minuten später stand es 4:2 für die Tabellenführer. Die antworteten auch auf den zwischenzeitlichen Anschluss und gingen mit einem 5:3 in die Schlussminuten. Dort zeigte sich, wie zäh Krokodilhaut an manchen Abenden ist. Innerhalb weniger Sekunden glich Hamburg aus und krönte dieses Husarenstück mit dem Sieg in der Verlängerung. Michal Bezouska, der zweimal zuvor aufgelegt hatte, setzte dabei den Schlusspunkt. Ebenso dreifaches Mitglied in der Scoring-Liste: Christopher Röhrl.
Während Hannover noch einen Zähler ergatterte, ließen sich die zuletzt so heimstarken Rostocker vor eigener Kulisse den Schneid abkaufen. Elf! Hamburger Feldspieler vom HSV siegten mit viel Glück und Leidenschaft mit 4:3 in der Hansestadt. Überragend dabei: Gästekeeper Niklas Deske, der über fünfzig Schüsse parierte. Fast noch heldenhafter war Gästestürmer Harold Matheson, der in Unterzahl gleich zweimal erfolgreich abschloss. Bezeichnend für Rostocker, die immer wieder beste Chancen vergaben: die Rumpfmannschaft von der Elbe traf viermal im Schlussabschnitt und nutzte anders als schlampige Mecklenburger ihre Powerplay-Chance effizient.
In der Tabelle bedeutete dies, dass es bei den Top-Vier keine Veränderungen gab. Die siegreichen Hamburger Teams haben nun allerdings Rostock im Visier, haben teilweise den direkten Anschluss hergestellt. Timmendorf und Wedemark verpassten einen Sprung nach oben.