Die Straubing Tigers stehen nach zwei Spieltagen überraschend an der Tabellenspitze. Foto: Matthias
Tabelle ausschneiden, einrahmen und aufheben! Die Fans der Straubing Tigers hatten am Sonntag allen Grund zur Freude. Der Underdog aus Niederbayern kletterte zum ersten Mal in seiner zehnjährigen DEL-Geschichte auf Platz eins und ist damit nach zwei Spieltagen das Team der Stunde. Da wurde die Niederlage von Meister Mannheim in München fast zur Nebensache, obwohl es auch dort so wie in vielen anderen Arenen einige Aufreger gab. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.
Die Überraschung des Tages: Für die sorgten zweifelsfrei die Straubing Tigers. Dem 2:1-Heimerfolg über Iserlohn ließen die Niederbayern am Sonntag einen 8:3-Kantersieg in Krefeld folgen. Damit steht der Underdog zum ersten Mal an der Spitze der Eliteliga. Obwohl, so ganz stimmt das nicht. Am 10. Oktober 2010 waren die Tigers - zumindest für drei Stunden - schon einmal Tabellenführer. Das war nach einem 7:4-Sieg über Düsseldorf nach den Nachmittagsspielen. Am Abend dann wurden die Tigers aber wieder von der Spitze verdrängt. Diesmal hat der Tabellenstand zumindest bis Freitag Bestand. Da kreutz dann die Millionen-Truppe aus München am Pulverturm auf. Die Fans sind schon jetzt voller Vorfreude.
Tribünengäste des Tages: Bundestrainer Marco Sturm und U20-Nationaltrainer Christian Künast verfolgtem am Sonntag gespannt die Partie zwischen Nürnberg und Köln. Schon zwei Tage zuvor war das Duo zu Gast in Hamburg, um Eindrücke von den aktuellen Nationalspielern im Hinblick auf den Deutschland Cup in Augsburg zu sammeln. Prominent waren die Tribünen auch in vielen anderen Arenen besetzt, wenngleich so mancher Protagonist dabei keinen allzu großen Spaß gehabt haben dürfte. Grund: Infolge riesiger Kadertiefe mussten am Sonntag in München zum Beispiel die Mannheimer Nationalspieler Kai Hospelt und Brent Readeke draußen bleiben und bei den Grizzlys Wolfsburg traf es in Schwenningen unter anderem Stammverteidiger Armin Wurm und Neuzugang Tim Wallace. Aber wie heißt es schön: Konkurrenz belebt das Geschäft.
Jubiläum des Tages: Daniel Kreutzer ist der Mann für die Rekorde bei der Düsseldorfer EG. Beim 4:1-Heimerfolg seines Teams über Hamburg gab der Kapitän der Rheinländer schon nach 26 Sekunden seine 400. Vorlage in der DEL. Kreutzer hat aber ein ganz anderes Ziel vor Augen. Gegenüber Eishockey NEWS (akutelle Ausgabe ab Dienstag im Handel) sagte er: "Rekorde sind natürlich immer etwas schönes, aber jetzt fiebere ich erst einmal meinem 1.000 Spiel in der DEL entgegen." Aktuell steht Kreutzer bei 995 Einsätzen, nur Mikro Lüdemann (Köln/1.136) und Niki Mondt (Düsseldorf/1.051) haben mehr Einsätze in der höchsten Liga vorzuweisen.
Spruch des Tages: Der kommt diesmal aus Iserlohn. Neuzugang Michel Périard schilderte mit eindrucksvollen Worten, warum er bislang in seiner langen DEL-Karriere großen Respekt vor der Atmosphäre am Seilersee hatte und warum er sich jetzt umso mehr freue, mittendrin statt nur dabei zu sein. Periard sagte im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe): "Gerade in Iserlohn war es für mich als Spieler des gegnerischen Teams immer die Hölle, dort aufzulaufen. Jeder Trainer weist vorher darauf hin, dass man gerade das erste Drittel schadlos überstehen muss, weil ein Tornado über dich hinweg fegt. Jetzt bin ich froh, selbst Teil dieses Tornados zu sein."