4. Spieltag der Oberliga Süd Selb holt vierten Dreier, Landshut verliert auch gegen Weiden, Schönheide überrascht in Bad Tölz

Der 4. Spieltag in der Oberliga-Süd brachte eine große Überraschung, einen souveränen Tabellenführer und eine echte Premiere.

Das Gastspiel des VER Selb beim EHC Klostersee gestaltete sich so souverän, wie es im Vorfeld die Beobachter erwähnt hatten. Am Ende siegte Selb mit 8:0 und sicherte sich ob der Regensburger Spielpause nun die alleinige Tabellenspitze - und das auch noch mit der weißen Weste von zwölf Punkten aus vier Spielen. Das Drama für den gastgebenden EHC ist schnell erzählt: Nach 21 Sekunden traf Jared Mudryk das erste Mal, bis zur 40. Spielminute bauten die Selber die Führung sukzessive aus, sodass es nach zwei Dritteln 8:0 stand. Bis dahin überragend: Landon Gare, dem ein doppelter Doppelpack gelungen war. Ebenso mit blitzsauberer Statistik: Selb-Goalie Marko Suvelo, der deshalb nach 40 Minuten in den Feierabend ging und sah, dass sich am Ergebnis nicht mehr veränderte. Während Selb den perfekten Saisonstart feierte, hingen die Köpfe beim EHC. Nur knapp 400 Zuschauer, dazu erst ein Punkt aus vier Spielen und nun die rote Laterne. Da muss mehr kommen.

Das gilt auch für Landshut, die als Neuling aus der Zweiten Liga noch Anlaufschwierigkeiten offenbaren. Nach dem 2:4 in Peiting am Freitag setzte es zuhause gegen den klaren Außenseiter aus Weiden eine bittere 2:5-Klatsche. Es war bereits die dritte Pleite im vierten Saisonspiel. Drei Punkte, Platz sieben - Fehlstart! Den erlebte besonders ein Landshuter ganz persönlich: Max Englbrecht im Landshuter Tor fing sich innerhalb der ersten 17 Minuten drei Gegentore und musste auf die Bank. Vom schnellen 0:3-Rückstand erholte sich Landshut trotz der Unterstützung von knapp 1.700 Fans nicht. Auch weil Weiden konsequent weiterspielte und auch noch auf 4:0 und 5:1 erhöhen konnte. Für Landshut blieb nur die Ergebnis-Kosmetik. Überragend bei Weiden: Lubomir Vaskovic, der an vier Treffern beteiligt war und zwei Tore selbst schoss.

Erfolgreich war der Abend auch für Bayreuth, das den zweiten Sieg des Wochenendes feierte und so den Saisonstart rettete. Gegen Sonthofen gab es einen 5:3-Sieg, den man sich mit einem formidablen Mittelabschnitt erkämpft hatte. Alles überragend: Andreas Geigenmüller, der mit zwei Treffern die vorentscheidende 5:2-Führung herausschoss. Für Sonthofen ein entscheidender Grund der Niederlage: Das Powerplay war nicht auf dem Eis, am Ende waren alle sieben Chancen vergeben. Zu wenig um die Tigers aus Bayreuth zu schlagen. Die im Überzahl einen Qualitätsvorteil genossen: Gleich zwei von vier Chancen wurden genutzt.

Den hatte der EHV Schönheide in Tölz wahrscheinlich nicht auf seiner Seite - dennoch siegte der Neuling mit 3:2 und verließ dank des ersten Dreiers das Tabellenende. In einer umkämpften Partie ging Schönheide früh in Führung und verteidigte den Vorsprung bis in die Schlusssekunde, obwohl es gerade da nochmal eng wurde. Der 2:3-Anschluss für die Löwen kam aber 41 Sekunden vor Spielende zu spät.

Das spektakulärste Spiel fand derweil in Deggendorf statt. Dort schlug der Schlittschuhclub der EC Peiting in einem spannenden Duell mit 5:4 nach Verlängerung. Munter ging es hinterher, am Ende konnte auch Peiting mit dem erbeuteten Zähler leben. Der einfache Grund: Die Gäste hatten Moral bewiesen und mehrmals ausgeglichen.

In der Tabelle führt Selb nun vor Regensburg, das spielfrei hatte und daher nicht weiter punkten konnte. Neuer Dritter ist Deggendorf, das mit drei Siegen aus vier Spielen hochzufrieden sein kann. Schönheide schob sich mit dem ersten Oberliga-Erfolg am EHC Klostersee und Bad Tölz vorbei. Die beiden Arrivierten stecken im Tabellenkeller.