Glen Hanlon
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Paukenschlag in der Schweiz: Glen Hanlon ist ab sofort nicht mehr Nationaltrainer. Offiziell in beiderseitigem Einvernehmen hat sich der Verband vom Kanadier getrennt. Neben persönlichen Gründen von Hanlon dürften aber die unterschiedlichen Philosophien eine entscheidende Rolle gespielt haben. "Als bekennender Familienmensch musste ich leider feststellen, dass die Distanz zu meiner Familie in Übersee auf Dauer zur Belastung wurde. Zudem wurde mir bewusst, dass aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen der Zusammenarbeit eine Vertragsauflösung der richtige und einzige Weg ist", sagt Hanlon selbst.
Der ehemalige NHL-Goalie übernahm die "Nati" erst 2014 als Nachfolger von Sean Simpson, hatte aber von Beginn an einen schweren Stand. Bei der WM 2015 erreichte er zwar das Viertelfinale, das aber eher wegen der Schwäche der Gruppengegner denn wegen eigener Stärke. Während und nach den Titelkämpfen in Tschechien wurde die Kritik an Hanlon und seinem defensiven, passiven Spielstil immer größer. "Seit der WM in Prag und der entsprechenden Analyse haben wir gemerkt, dass sich der Coach und Swiss Ice Hockey in verschiedene Richtungen bewegen. Wenn es für beide Seiten nicht mehr stimmt, ist eine Vertragsauflösung daher der logische und richtige Schritt", sagt Florian Kohler, Chief Executive Officer des Verbandes.
Nachfolger von Hanlon ist zunächst einmal interimsmäßig Felix Hollenstein, der das Team beim Deutschland Cup in Augsburg vom 6. bis 8. November betreuen wird. "Für die mittel- und langfristige Planung lassen wir uns Zeit.", so der Director National Teams, Raeto Raffainer.
Der ehemalige Nationalspieler Hollenstein war bis Dezember 2014 Trainer des NLA-Clubs Kloten Flyers.
Tobias Welck