Der DEL-Sonntag in der Nachlese Krefeld als doppelter Debütverderber, Viveiros’ Ehrlichkeit und Augsburgs besonderes Verhältnis zu Aumüller

Der Meister ist wieder vorn. Pünktlich zur Deutschland-Cup-Pause übernahm Adler Mannheim am Sonntag erstmals in dieser Spielzeit die Tabellenführung und stellte beim Sieg in Schwenningen nebenbei eine neue Saison-Bestmarke auf. Was brachte der 16. Spieltag sonst noch? Die Krefeld Pinguine verdarben gleich zwei Debüts, Straubing und Düsseldorf beendeten in Derbys lange Negativserien und Ingolstadts Trainer Emanuel Viveiros zeigte sich entwaffnend ehrlich. Zudem werden die Augsburger Panther so schnell kein Freund von Hauptschiedsrichter Roland Aumüller. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.

Überraschung des Tages: Gelang den Krefeld Pinguinen. Der kriselnde Vorletzte gewann bei den zuvor auf eigenem Eis noch ohne Punktverlust gebliebenen Eisbären Berlin mit 4:0 und stürzte die Hauptstädter von der Tabellenspitze. "Berlin ist unser Lieblingsgegner", grinste Schlussmann Tomas Duba nach seinem ersten Shutout der Spielzeit. Auch Trainer Rick Adduono frohlockte: "Meine Mannschaft hat sehr gut gespielt. Drei Konter und drei Tore. Das war super." Ob der Sieg dem in der Kritik stehenden Coach den Job rettet? In der Seidenstadt wird Kölns Co-Trainer Franz Fritzmeier jr. bereits als Nachfolger gehandelt.

Debütverderber des Tages: Waren auch die Pinguine - und zwar gleich doppelt. Eisbären-Keeper Marvin Cüpper musste bei seinem DEL-Debüt eine Niederlage hinnehmen. Auch die Heimpremiere von Neuzugang Mark Olver ging in die Hose. Nach nur 141 Sekunden kassierte der Deutsch-Kanadier eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. "Mark ist ein sehr intensiver Spieler. Er wollte sich besonders kampfstark dem Publikum vorstellen und hat leider die falsche Entscheidung getroffen", meinte Berlins Trainer Uwe Krupp zum Schnellausschluss seines neuen Stürmers.

Serie des Tages: Hielt in Schwenningen. Beim 4:2-Erfolg im Derby gelang Mannheim der siebte Sieg nacheinander. Das ist eine neue Saison-Bestmarke. Nürnberg hatte von Mitte September bis Anfang Oktober sechsmal in Folge gewonnen. Der Meister übernahm damit erstmals in dieser Saison die Tabellenführung. Da konnte auch Christoph Ullmann verschmerzen, dass seine Torserie ein Ende fand. Sieben Begegnungen in Folge hatte der Nationalspieler mindestens einmal getroffen.

Revanchen des Tages: Glückten Straubing und Düsseldorf. Die Tigers beendeten eine neun Partien andauernde Niederlagenserie in Nürnberg mit einem 4:3-Erfolg. Siebenmal in Folge hatte die Düsseldorfer EG in Iserlohn den Kürzeren gezogen, ehe die Rheinländer sich am Sonntag nach Penalty-Schießen mit 2:1 am Seilersee durchsetzten. Vor allem das eine Gegentor ist bemerkenswert. Bei den jüngsten fünf Pleiten hatte die DEG noch 32 Treffer hinnehmen müssen und war unter anderem mit 0:8 und 1:8 untergegangen. "Alle haben nach der jüngsten, unglücklichen 5:6-Niederlage gesagt: Ich würde am liebsten gleich morgen wieder gegen sie spielen - die sind jetzt endlich fällig", sagte Trainer Christof Kreutzer.

Lob des Tages: Verteilte Ingolstadts Trainer Emanuel Viveiros nach dem 4:1-Sieg der Panther gegen Köln an seinen Assistenten. "Die Idee bezüglich der neuen Sturmreihen kam von meinem Co-Trainer Peppi Heiß. Ein Kompliment an ihn", sagte der unter Druck stehende Austro-Kanadier. Ob ihm die Verantwortlichen der Panther diese Ehrlichkeit nun als Ratlosigkeit oder als Beispiel für eine funktionierende Zusammenarbeit auslegen, wird sich zeigen. Wie in Krefeld wird auch beim ERC schon über mögliche Nachfolgekandidaten spekuliert. Der gehandelte Ex-Bundestrainer Pat Cortina soll allerdings keine Option sein.

Statistik des Tages: Für die sorgte Augsburg bei der 3:5-Niederlage in Hamburg. Die Panther haben mittlerweile acht Spiele in Folge verloren, die Roland Aumüller leitete. Der letzte Augsburger Sieg unter Beteiligung des Hauptschiedsrichters datiert von Oktober 2012. Bei den acht Niederlagen waren die Panther 25-mal in Über-, aber 44-mal in Unterzahl. Die Verteilung der Strafminuten lautet 179 gegen die Panther, 72 gegen die Gegner. Die Freezers trafen am Sonntag zweimal im Powerplay. In Augsburg war Aumüller übrigens letztmals im Dezember 2012 eingeteilt