Dominic Auger
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Die Bietigheim Steelers hatten einen schwierigen Start in die Saison. Der Meister schwächelte, Trainer Kevin Gaudet sprach vom "Titel-Hangover". Nun sind die Bietigheimer aber in Schwung gekommen, haben zehnmal in Folge gewonnen. Eishockey NEWS unterhielt sich vor den Spitzenspielen am Wochenende in Kassel und gegen Ravensburg mit Verteidiger Dominic Auger, der auch der punktbeste Defender der Liga ist.
Dominic, was ist jetzt bei den Steelers anders als noch vor sechs Wochen?
Dominic Auger: "Wir haben zu Saisonbeginn zu viel an die Playoffs und an die Titelverteidigung gedacht. Irgendwie war das schon zu sehr in unseren Köpfen drin und wir haben einfach nicht gut gespielt. Erst vor einigen Wochen wurde uns dann bewusst, dass wir wieder anders denken müssen. Wir müssen erst einmal einen Playoff-Platz sicher haben und dann wollen wir uns Platz eins nach der Vorrunde sichern. Seitdem sind wir wieder fokussierter und sind jetzt auf einem guten Weg."
Motivationsschwierigkeiten, weil man nicht aufsteigen kann, gab es also im Team keine?
Auger: "Ich kann da nicht für alle sprechen, aber für mich persönlich ist der Aufstieg nicht so wichtig. Ich weiß, dass ich in meinem Alter nicht mehr DEL spielen könnte, dafür bin ich mittlerweile einfach zu langsam."
Platz eins hat Ihr Team nun wieder im Visier, liegt nur noch zwei Punkte hinter Bremerhaven. Wird man nun am Wochenende die Pinguins von der Spitze stürzen?
Auger: "Das ist natürlich unser Ziel, dass wir bald wieder Erster sind und diesen Platz dann auch verteidigen. Aber das wird schwierig, denn Bremerhaven ist ein super Team. Und auch Frankfurt hinter uns hat eine sehr starke Mannschaft."
Sie haben es angesprochen: Mit 38 Jahren sind Sie nicht mehr der Jüngste. Im dünnen Kader in Bietigheim haben Sie trotzdem in der Verteidigung viel Eiszeit. Wie stecken Sie das weg?
Auger: "Das ist überhaupt kein Problem. Ich fühle mich sehr fit. Ehrlich gesagt bin ich selbst überrascht, wie fit ich bin. Ich habe mich in meiner gesamten Karriere noch nicht so fit gefühlt wie hier in Bietigheim. Überhaupt ist das Fitnesslevel im Team sehr hoch. Das ist sicher auch ein Faktor für unseren Erfolg: Wir haben nicht nur ein sehr gutes Team und einen sehr guten Trainer, sondern auch das Off Ice-Training ist hier ein ganz wichtiger Punkt und außergewöhnlich gut. Deshalb können wir auch mit einem kleineren Kader solche Erfolge feiern."
Interview: Tobias Welck