Ryan Johansen spielt künftig für die Nashville Predators
Foto: imago
Bisher hatten sich die Clubs was Trades anbelangt merklich zurückgehalten. Der Tausch zwischen den Edmonton Oilers und den Montreal Canadiens (Ben Scrivens für Zack Kassian) hatte beinahe noch für das größte Aufsehen gesorgt. Am Mittwoch haben sich nun einige der Gerüchte der letzten Tage bewahrheitet und insgesamt fünf Clubs konnten Neuzugänge vermelden - viel Prominenz und insgesamt fünf ehemaligen Erstrundendraftpicks waren involviert.
Den spektakulärsten Tausch fädelten dabei die Columbus Blue Jackets und die Nashville Predators ein: Beide tauschten jeweils einen ehemaligen Erstrundenpick: Ryan Johansen (23), 2014/15 immerhin für 71 Punkte gut und 2010 an Nummer vier gezogen, wechselt im Tausch für Seth Jones nach Nashville. Jones wurde 2013 von den Predators an Nummer vier gezogen und hat sich seither in der Defensive der Preds - das Prunkstück des Teams - stark entwickelt. Auf dem Papier eine Win-Win-Situation für beide Teams, denn die Predators benötigen in der starken Central Division mehr Offensive, die Blue Jackets haben mit 131 Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga. Zudem soll Johansen (bisher 26 Punkte) mit dem neuen Blues-Coach John Tortorella nicht zurecht gekommen sein.
Auch die Philadelphia Flyers und die Los Angeles Kings fädelten einen Deal ein: Die Flyers schickten den mittlerweile 35-jährigen ehemaligen Top-Pick des Jahres 1998, Vincent Lecavalier, sowie Verteidiger Luke Schenn zu den Kings und erhielten dafür Center Jordan Weal und ein Drittrundendraftrecht. Lecavalier, der 2007 noch 108 Punkte für Tampa Bay erzielt hatte, war 2013 nach Philadelphia gewechselt. In der laufenden Saison kam er aber nur ganze sieben Mal zum Einsatz. Schenn war 2005 von den Toronto Maple Leafs an Nummer fünf gezogen worden und 2012 nach Philadelphia gewechselt. In der laufenden Saison erzielte er in 29 Spielen zwei Tore und gab drei Vorlagen.
Weal, Drittrundenpick 2010, gab sein NHL-Deüt im Oktober, blieb bisher punktlos, kam aber in den vergangenen beiden AHL-Spielzeiten auf 69 bzw. 70 Punkte. Schenn übernimmt die Position von Matt Greene, der nach einer Schulter-OP für den Rest der Saison ausfällt. Für Lecavalier sei es "an diesem Punkt seiner Karriere eine der letzten Chancen, etwas Großes zu gewinnen", sagte General Manager Dean Lombardi in einem Statement. "Ich denke, er ist hungrig und bei seiner Denkweise passt er perfekt in diese Rolle." 2004 führte er den Tampa Bay Lightning schon einmal zum Stanley-Cup-Sieg.
Einen Rückkehrer, der ebenfalls ein Erstrundenpick war, können die Washington Capitals begrüßen. Sie nahmen den ehemaligen King und Flyer Mike Richards für den Rest der Saison unter Vertrag. Er war im vergangenen Jahr bei den Kings, wurde aber in die AHL geschickt. Sein Fünf-Jahres-Vertrag war im Sommer aufgelöst worden, nachdem er an der kanadischen Grenze mit verschreibungspflichtigen Medikamenten angetroffen und verhaftet wurde. Nach Meldung des TV-Senders TSN hat er zuvor von der NHL die Erlaubnis erhalten, seine Karriere fortzusetzen.
Michael Bauer