Der DEL-Sonntag in der Nachlese Ultimatum für Sundblad, Liga zieht Referee aus Verkehr und Greilinger erklimmt Platz eins in Bestenliste

Für Iserlohns Fans war es am Sonntag bereits beschlossene Sache. "Sundblad, das war dein letztes Spiel!", skandierten die Roosters-Anhänger im letzten Drittel in Richtung des Kölner Trainers. Sie sollten nicht Recht behalten. Zumindest am kommenden Wochenende erhält der Coach noch einmal eine Chance. Allerdings erhöhte der Club den Druck auf den Schweden am Montag gewaltig. Eine besondere Partie gab es in Ingolstadt zu sehen. Thomas Greilinger stellte nicht nur eine neue Clubbestmarke auf, dem Schiedsrichter unterlief auch noch ein entscheidender Fehler - mit Konsequenzen. Wieder obenauf sind dagegen mit Mark Olver und Matt Climie zwei Spieler, für die es zuletzt nicht nach Wunsch lief. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.

Ultimatum des Tages: Dafür sorgte die 1:6-Pleite der Haie in Iserlohn. Trainer Niklas Sundblad wurde nach dem katastrophalen Auftritt und dem Abrutschen auf den elften Platz zwar noch nicht entlassen, viele Chancen erhält er allerdings nicht mehr. "Mannschaft und Trainer müssen sofort die Kurve kriegen. Die beiden Derbys am Wochenende sind eine gute Gelegenheit dazu", erklärte Club-Geschäftsführer Peter Schönberger am Montagabend. Heißt: In Düsseldorf und gegen Krefeld müssen Siege her oder die Zeit des Schweden in der Domstadt ist abgelaufen. Wobei es wohl eher auf das große Derby bei der DEG am Freitag ankommt, denn ein Heimspiel gegen das Schlusslicht dürfte kaum der richtige Gradmesser für eine derartige Entscheidung sein. Es sei denn, auch diese Partie geht in die Hose.

Rekord des Tages: Stellte Thomas Greilinger auf. Der Nationalspieler erzielte beim 5:4 des ERC Ingolstadt gegen Hamburg den Siegtreffer. Damit hat der Angreifer nun 381 Scorerpunkte im Trikot der Panther gesammelt und verdrängte Jakub Ficenec von Platz in der ewigen DEL-Bestenliste des Clubs. "Klar ist es schön, so eine Marke zu erreichen. Aber im Endeffekt ist es wichtig, dass wir als Mannschaft Erfolg haben", sagte Greilinger. Das klappte zuletzt. Dank des Erfolgs steht der Vizemeister nach Monaten außerhalb der Playoff-Ränge erstmals wieder auf einem Endrundenplatz.

Aufreger des Tages: Den gab es auch in Ingolstadt. Der vermeintliche 5:5-Ausgleich der Hamburger durch Thomas Oppenheimer wurde kurz vor Schluss nach Videobeweis wegen eines vorangegangenen Handpasses aberkannt. Die Freezers legten Protest gegen die Spielwertung ein, denn beim Videobeweis darf nur das Tor selbst und nicht dessen Entstehung begutachtet werden. Die DEL erklärte: "Wir bedauern, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist und prüfen den Sachverhalt inhaltlich und juristisch. In jedem Fall findet der betreffende Schiedsrichter in der Einsatzplanung für kommende DEL-Spiele keine Berücksichtigung." Die DEL gesteht damit indirekt ein, dass Referee Sirko Hunnius einen Fehler gemacht hat. Hamburgs Chancen auf einen erfolgreichen Protest sind dennoch gering, blieb doch in der Vergangenheit in ähnlichen Fällen immer die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters bestehen.

Erfolgsgeheimnis des Tages: Verriet Berlins Stürmer Mark Olver. Neun Spiele war die Eisbären-Nachverpflichtung ohne Tor geblieben, ehe er am Freitag in Nürnberg spät den 2:2-Ausgleich markierte und auch am Sonntag beim 4:2 gegen Augsburg traf. Der Stürmer zehrt immer noch vom Besuch der Eltern zwischen den Jahren. "Es war wunderschön, Weihnachten, Silvester und meinen Geburtstag am 1. Januar mit der ganzen Familie zu feiern, zumal meine Mutter auch noch wunderbar gekocht hat." Bruder Darin scheint es ähnlich zu gehen. Nach fünf punktlosen Einsätzen steuerte er drei Assists gegen die Panther bei.

Lob des Tages: Gab es für den zuletzt umstrittenen Matt Climie in Straubing. "Matt gibt uns wieder die Möglichkeit, Spiele zu gewinnen. Er strahlt Sicherheit aus und das überträgt sich auf die Mannschaft", sagte Stürmer Sandro Schönberger nach dem 1:2 nach Verlängerung gegen Nürnberg, bei dem der Schlussmann mit 45 Paraden lange im Alleingang für den Punktgewinn sorgte. "Nur dank Climie sind wir mit einem 1:1 ins letzte Drittel gekommen", meinte Trainer Larry Mitchell über den Schlussmann, der zuvor schon gegen Wolfsburg und in Schwenningen herausragend gehalten hatte.