Matchwinner für Köln beim 3:0-Erfolg in Düsseldorf: Torhüter Gustav Wesslau. Foto: City-Press
Wie Phoenix aus der Asche kamen die Kölner Haie am Freitag zu einem nicht unbedingt erwarteten 3:0-Sieg beim Tabellendritten Düsseldorfer EG. Vor allen Dingen im Mittelabschnitt bevölkerten die Haie die Strafbank und der "Unbezwingbare" zwischen den Metallstangen, Gustav Wesslau, rückte immer mehr in den Brennpunkt des Geschehens. Im Gespräch mit Eishockey NEWS sprach der schwedische Goalie anschließend über das Derby, seine persönliche Leistung und das Erfolgsgeheimnis seines Landsmannes Salmonsson.
Herr Wesslau, wie kam es zu diesem Umschwung nach so vielen erfolglosen, enttäuschenden Spielen?
Gustav Wesslau: "Wir haben an unserem Spielsystem gefeilt. Wir hatten ja zu Beginn der Saison einigen Erfolg und uns wurden wieder die Grundlagen klargemacht. Wir haben alle in der letzten Woche hart gearbeitet und diese Partie war ein guter Start in dieses Wochenende."
Hat Ihnen das neue Spielsystem die Arbeit leichter gemacht?
Wesslau: "Es war kein neues Spielsystem, wir haben einige Umstellungen vorgenommen und sind wieder zu einem etwas anderen, defensiveren Verhalten zurückgekehrt, das wir auch schon im September geprobt hatten, als wir so erfolgreich waren. Deswegen ist es uns auch relativ leicht gefallen, wieder in diesen Modus zurückzukehren. Aber das war erst einmal ein Spiel.
Beim Derby in Düsseldorf haben Sie wieder einmal gezeigt, dass in ein erfolgreiches Team ein starker Goalie gehört. Ihre Mitstreiter haben Ihnen - bedingt durch viele Strafzeiten - viele Möglichkeiten gegeben, sich auszuzeichnen ...
Wesslau: "Ja, wir haben viele Auszeiten auf der Strafbank genommen, was den Gegnern natürlich viele Überzahlsituationen bescherte. Aber wir haben aber eine perfekte Vorstellung in der Defensivarbeit gezeigt. Ich konnte die Pucks sehen, die Spieler vor mir haben die Schüsse geblockt und die Nachschüsse wurden auch entschärft - es hätte einfach nicht besser laufen können."
Besonders die Sturmformation Marcel Ohmann, Jean-Francois Boucher und Johannes Salmonsson wussten mit ihren Kabinettstückchen zu gefallen. Wie haben Sie es gesehen?
Wesslau: "Da gibt es eine ganz einfache Erklärung: Salomonsson hat neue Schlittschuhe. Ich denke, das ist einer der Gründe, warum es so gut läuft - aber da müssen Sie ihn schon selber fragen. Seine sind jetzt schwarz/weiß, aber das ist schon okay so."
Was für ein Gefühl ist es, in so einem immens wichtigen Spiel ohne Gegentor zu bleiben?
Wesslau: "Ich denke, es ist nicht nur für mich und mein Selbstvertrauen wichtig. Aus so einer "Schlacht" ohne Gegentreffer herauszukommen, vor ausverkauftem Haus, vor einer tollen Atmosphäre und gegen ein Topteam, das gibt einem schon einen extra Schub und das Selbstvertrauen ist gestärkt."
Interview: Ivo Jaschick