Konrad Abeltshauser will mit München um den Titel mitspielen. Foto: GEPA-pictures/Red Bull München
Am Freitagvormittag ist Konrad Abeltshauser in München gelandet und abends saß er bereits im Eisstadion. Spielen konnte er gegen Köln noch nicht, aber für Fragen stand der 23-jährige Verteidiger zur Verfügung. Im zarten Alter von knapp 17 Jahren war er nach Kanada ausgewandert, um in der Juniorenliga QMJHL und später in der AHL zu spielen. Nun, sechseinhalb Jahre später, kehrte er zurück und sprach - im besten Bayerisch - mit Eishockey NEWS über die Gründe für das vorläufige Ende seiner Nordamerika-Karriere, seinen Wechsel nach München und die Ziele mit Red Bull.
Herr Abeltshauser, warum wechselten Sie während der laufenden Saison von den Chicago Wolves aus der American Hockey League nach München?
Konrad Abeltshauser: "Ich gebe zu, dass dies ungewöhnlich ist. Aber es ergab sich für mich die Chance zum Wechsel. München bot mir die besten Möglichkeiten, mich weiter zu entwickeln. Ich hoffe, hier eine wichtigere Rolle spielen zu können als in Chicago."
Mit welchen Erwartungen sind Sie zurück gekommen?
Abeltshauser: "Ich bin titelhungrig. Wenn man später zu einer Mannschaft stößt, muss man sich seine Rolle erst verdienen. Ich will Spiele gewinnen und letztlich auch die Meisterschaft und werde Gas geben."
In der laufenden Saison haben Sie nur 20 Spiele bei den Chicago Wolves absolviert. Was waren die Gründe?
Abeltshauser: "Das Team von Chicago war sehr tief besetzt, darunter mit drei erfahrenen NHL-Verteidigern. Es können aber nur sechs Verteidiger spielen und da trifft es nun einmal einige."
Haben sie mit der Rückkehr nach Deutschland Ihren NHL-Traum begraben?
Abeltshauser: "Der Traum von der NHL stirbt nie. Es gibt manche Spieler, die erst mit 30 Jahren ihr erstes NHL-Spiel bestritten haben. Doch vorerst konzentriere ich mich auf München. Ich habe keinesfalls vor, mich hier zuhause auszuruhen, sondern nun beginnt die Arbeit von vorne. Und darauf freue ich mich."
Sie waren noch sehr jung, als Sie nach Übersee gegangen sind. Wie sehen Sie diesen Schritt im Rückblick?
Abeltshauser: "Nicht jeder junge Spieler bekommt diese Chance und deshalb war es damals für mich sehr aufregend. Ich habe 2009 meine Mittlere Reife gemacht und danach bot sich der Wechsel nach Kanada an. Es hat gut funktioniert. Ich habe auf und neben dem Eis sehr viel gelernt, unter anderem auch die englische Sprache. Diese Zeit in Übersee hat mich stark geprägt."
Haben sie auch in sportlicher Hinsicht davon profitiert?
Abeltshauser: "Sportlich konnte ich sehr viel von erfahrenen Mitspielern wie Chris Butler, André Benoit oder Peter Harrold profitieren, die lange in der NHL tätig waren. Sie haben ihre Erfahrungen an uns junge Spieler weitergegeben und uns gezeigt, wie das Geschäft läuft."
Interview: Arno Nahler