Vor den Spielen in der 1. Playoff-Runde Duell der Branchen-Riesen Köln und Mannheim und brisantes Derby zwischen Ingolstadt und Straubing

Verkehrte Welt: "Gegen Köln sind wir kasser Außenseiter", sagt ausgerechnet Meister-Manager Teal Fowler vor Spiel eins der 1. Playoff-Runde am Mittwoch gegen die Haie (live ab 19.30 Uhr bei ServusTV). Mannheim kann nach einer völlig verkorksten Hauptrunde keine Ansprüche stellen, auch viele Adler-Fans glauben nicht mehr daran, dass die Mannschaft gerade jetzt den Schalter umlegen kann. Anders die Situation in Straubing: Auch die Niederbayern gehen als Außenseiter ins Duell mit Ingolstadt, doch die Tigers haben ihr Saionziel schon übertroffen und können eigentlich unbeschwert aufspielen. Der Druck liegt auf Seiten der Panther, die im Vorjahr im Finale standen und vor zwei Jahren gar Meister waren.

Köln gegen Mannheim (live ab 19.30 Uhr bei ServusTV): "Das könnte das Finale sein", sagt Berlins Trainer Uwe Krupp zum Duell Haie gegen Adler in der ersten Playoff-Runde, die ja eigentlich nur als Trostrunde gedacht ist. Logisch, sowohl Köln als auch Meister Mannheim hatten ganz andere Ziele. Die mit extrem viel Geld verstärkten Teams der beiden Branchen-Riesen gehörten vor Saisonbeginn zu den Titelanwärtern, ein Platz unter den Top Vier war sozusagen Pflicht. Doch bekanntlich kam alles ganz anders. Schon jetzt steht fest, dass für einen der Giganten der Branche die Spielzeit (vorzeitig) im Desaster endet.

Dennis Endras, derzeit verletzter Nationaltorhüter, will seine Kollegen mit drastischen Worten wachrütteln. "Wir müssen den Arsch hochkriegen und hoffen auf einen Lauf", so der Goalie gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Weniger optimistisch ist Adler-Trainer Craig Woodcroft, der seine Spieler zuletzt hart und öffentlich kritisierte, weil sie immer wieder die gleichen Fehler machen. Gegenüber dem Mannheimer Morgen sagte Woodcroft: "Die Spieler weigern sich, ihre Lektion zu lernen." Hoffnungsschimmer aus Mannheimer Sicht: Womöglich kann Ex-NHL-Spieler Marcel Goc nach auskurierter Verletzung nochmals ins Geschehen eingreifen.

Ingolstadt gegen Straubing (Beginn 19.30 Uhr): Die Statistik spricht klar für die Panther. In den letzten 12 (!) Duellen ging Ingolstadt im Derby gegen Straubing jeweils als Sieger hervor. Auch alle vier Duelle im bisherigen Saisonverlauf gingen an die Panther. Doch die Niederbayern machen sich selbst Mut. "Über solche Serien denken wir nicht nach. In den Playoffs ist es nicht interessant, was davor war", sagt zum Beispiel Stürmer-Routinier Connor James gegenüber dem Online-Portal des Straubinger Tagblatt.

Klar ist aber auch, individuelle Fehler wie im letzten Vorrunden-Spiel gegen Hamburg dürfen sich die Tigers nicht leisten. Dass in den Playoffs die Karten neu gemischt werden und natürlich jeder ins Viertelfinale will, weiß man auch in Ingolstadt. "Wir haben eine recht durchwachsene Hauptrunde hinter uns", sagt denn auch ERC-Kapitän Patrick Köppchen. Doch gerade in Ingolstadt weiß man aus eigener Erfahrung, wie man in den Playoffs "das Feld von hinten aufrollen" kann. Und gerade diese Erfahrung aus den letzten beiden Jahren spricht dafür, dass Ingolstadt in dieser Serie gegen Straubing seiner Favoritenrolle gerecht wird. Mit dieser Rolle hat man in Ingolstadt kein Problem. Verteidiger Köppchen sagte dazu im Donaukurier: "Wir nehmen die Rolle gerne an. Gute Mannschaften machen unter Druck die besten Spiele - das wollen wir auch zeigen."

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