Enttäuschte Gesichter: Die Adler nach dem Aus in Köln.
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In der vergangenen Saison bestritten Mannheim und Ingolstadt noch das DEL-Finale. Nun schieden beide Clubs bereits in der ersten Playoff-Runde aus und bei den vor der Spielzeit als Meisterschaftsfavoriten gehandelten Teams beginnen die Aufräumarbeiten nach einem verkorksten Jahr. "Wir sind selbst schuld. Wir haben den schwierigen Weg gewählt und haben diesen nicht gemeistert", sagte Adler-Manager Teal Fowler nach der 2:4-Niederlage seiner Mannschaft im dritten und entscheidenden Spiel der Serie gegen Köln am Sonntag.
"Das ist ein ganz bitterer Tag für uns. Es ist heftig, als Meister die Hauptrunde auf dem zehnten Platz abzuschließen und in der ersten Playoff-Runde auszuscheiden", erklärte Mannheims Clubchef Daniel Hopp. Dass die Haie zwei umstrittene Tore erzielten, wollte der 35-Jährige nicht als Entschuldigung gelten lassen, ein Thema war es aber schon: "Dass wir zwei irreguläre Tore kassiert haben, regt mich unheimlich auf. Wir haben zwei Profischiedsrichter und zwei Linienrichter da draußen - und acht Augen sehen diese Fouls nicht. Aber es bringt nichts, sich da reinzusteigern, ein anderes Ergebnis steht auf dem Videowürfel dadurch nicht. Das alles soll in keinster Weise unsere äußerst dürftige Saison beschönigen."
Nun soll in Ruhe analysiert werden, wo die Gründe bei den fast beisspiellosen Absturz des Meister sorgte, der in der Hauptrunde ja zwischenzeitlich 13 von 14 Spielen gewann und auf Platz eins lag. "Wir werden an Stellschrauben drehen, machen jedoch keine Schnellschüsse. Wir haben Stand heute keinen Trainer für die neue Saison unter Vertrag. Das wird eine Aufgabe für die nächsten Wochen sein", so Hopp. Der gerade bei den eigenen Fans in der Kritik stehende Fowler gestand: "Wir alle haben in dieser Saison nicht so hart gearbeitet wie in der letzten." Die Trainerfrage stehe nun ganz oben auf der Prioritätenliste. "Seit dem Abgang von Greg Ireland haben sich einige Trainer bei uns gemeldet, wir werden diese lange Liste nun abarbeiten", sagte Fowler.
Während in Mannheim der vom Assistenten zum Chef beförderte Craig Woodcroft eher nicht bleiben wird, könnte man sich in Ingolstadt eine weitere Zusammenarbeit mit dem während der Saison für dem entlassenen Emanuel Viveiros gekommenen Kurt Kleinendorst vorstellen. "Als Kurt Kleinendorst dann hier war, lief es deutlich besser. Aber über die Saison hinweg war auch die Konstanz nicht hundertprozentig da", sagte Jiri Ehrenberger im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Print-Ausgabe). Der Sportdirektor wollte schon im Januar Gespräche über die Zukunft führen. "Aber er hat gebeten, dass wir erst in der Februar-Pause sprechen. Diesen Termin hat er dann abgesagt, um sich auf die Playoffs zu konzentrieren, was auch völlig in Ordnung ist. Diese Woche werden wir Gespräche führen und rausfinden, was er plant. Die Trainerfrage ist auf jeden Fall das Erste, was ich so schnell wie möglich abarbeiten möchte", so Ehrenberger.