Mlada Boleslavs David Vyborny (links) hat seine Karriere für beendet erklärt.
Foto: Kammermayer
Der fünffache Eishockey-Weltmeister und Kapitän des tschechischen Extraligisten BK Mladá Boleslav, David Vyborny, hat am Dienstag seine aktive Laufbahn für beendet erklärt. Auslöser für das verfrühte Saison- und Karriere-Ende des 41-Jährigen war ein rüdes Foul von Bedrich Köhler im ersten Playoff-Spiel zwischen Hradec Kralove und Mlada Boleslav am Montag. Nach einem Torschuss des Gästekapitäns hatte der Hradec-Stürmer den 20 Kilo leichteren Vyborny einfach umgerannt und ihm dabei hart am Knie getroffen.
Die bittere Diagnose: Bänderanriss im Knie und mindestens einen Monat Pause. "Das heißt für mich: Ende, aus und fertig", sagte der enttäuschte Ex-NHL-Spieler am Tag danach. Jetzt spüre er nur Leere im Kopf und freue sich einzig auf seine Genesung und den anschließenden Urlaub mit der Familie, begründete der 218-fache Nationalspieler seinen Schritt. Schon im Sommer vorigen Jahres hatte Vyborny wiederholt verlautbart, dass die laufende Saison seine letzte sei.
Neben seinen fünf WM-Titeln hat Vyborny in seiner einzigartigen Karriere noch einmal Silber, zweimal Bronze und die olympische Bronzemedaille 2006 in Turin gewonnen. Vyborny wurde ins All-Star-Team der WM 2006 berufen, mit Sparta Prag wurde er zweimal tschechischer Meister. Von 2000 bis 2008 spielte er für die Columbus Blue Jackets in der NHL, bestritt dabei 543 Spiele und erzielte 113 Tore. Mit 317 Punkten ist er bis heute der zweitbester Scorer in der Clubgeschichte der Blue Jackets. David ist der Sohn des Erfolgstrainers Frantisek Vyborny.
Lothar Martin