Der EC Red Bull Salzburg hat den EBEL-Titel erfolgreich verteidigt.
Foto: imago
Der EC Red Bull Salzburg hat die Meisterschaft in der Erste Bank Eishockey Liga erfolgreich verteidigt: Die Mozartstädter gewannen am Dienstagabend das sechste Finalspiel bei den Orli Znojmo aus Tschechien mit 4:3 und setzten sich damit nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand in der Serie mit 4:2 durch. Für die Roten Bullen ist es der bereits sechste EBEL-Titel seit 2007.
Zum gefeierten Helden wurde am Dienstag ausgerechnet ein Tscheche in Diensten Salzburgs: Verteidiger Zdenek Kutlak besorgte mit einem krachenden Schuss von der blauen Linie gut zwölf Minuten vor dem Ende den 4:3-Siegtreffer für die Mannschaft des ehemaligen DEL-Trainers Dan Ratushny. Zuvor hatten die Besucher zweimal sogar in Rückstand gelegen, doch Rauhbein Brett Sterling sowie der Ex-Münchener Ryan Duncan konnten für die Salzburger jeweils ausgleichen. "Nach einer so engen Serie gibt es kein schöneres Gefühl. Wir hätten genauso auch verlieren können", sagte Red-Bull-Angreifer Konstantin Komarek nach der Schlusssirene bei ServusTV.
Auch in der Schweizer NLA steht der Meister seit Dienstagabend fest: Der SC Bern setzte sich im fünften Finalspiel beim HC Lugano mit 3:2 durch und holte sich somit in einer engen Serie, in der alle fünf Begegnungen mit nur einem Tor Unterschied endeten, mit 4:1 den Titel. Für den SCB ist es die 14. Landesmeisterschaft. Der Matchwinner hier hieß Derek Roy: Gut acht Minuten vor der Schlusssirene klaute der langjährige NHL-Mittelstürmer Luganos Österreicher Stefan Ulmer bei eigener Unterzahl die Scheibe, ging alleine auf HCL-Goalie Elvis Merzlikins zu und versetzte mit seinem 3:2 die mehr als 5.000 Fans beim Public Viewing in der Berner PostFinance-Arena in Ekstase.
Die Mutzen vollendeten somit ein absolutes Eishockey-Märchen. Nach einer turbulenten Spielzeit hatte sich die Mannschaft um den deutschen Nationalverteidiger Justin Krueger erst am vorletzten Spieltag der Hauptrunde für die Playoffs qualifiziert, doch in der Endrunde lief der SCB dann zur Höchstform auf: Zunächst wurde im Viertelfinale Hauptrundenchampion und Meisterschaftsfavorit ZSC Lions mit einem 4:0-Sweep ausgeschaltet, anschließend folgte jeweils ein 4:1 über Titelverteidiger HC Davos und eben den HC Lugano. Die Berner sind nun der erste Hauptrundenachte der NLA-Geschichte, der sich anschließend die Meisterschaft sicherte.
Abseits des Finaltrubels haben unterdessen zwei weitere NLA-Clubs die Trainer-Frage für die kommende Spielzeit geklärt. Bei den SCL Tigers bleibt nach dem geschafften Klassenerhalt Scott Beattie (47) Chefcoach, die Gerüchte um Berns Meistertrainer Lars Leuenberger haben sich also nicht bestätigt. Der Lausanne HC hingegen trennt sich nach drei Jahren vom Dänen Heinz Ehlers, Vater von NHL-Flügelstürmer Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets). Ein heißer Kandidat für die Nachfolge des 50-Jährigen ist laut der Tageszeitung 24 heures der ehemalige Ingolstädter Coach Larry Huras.
Stefan Wasmer