München oder Wolfsburg: Wem gelingt der erste Sieg?
Foto: Red Bull/GEPA-Pictures
Für Karl-Heinz Fliegauf ist die Sache klar. "Sportlich gesehen ist es das logische Finale", sagt Wolfsburgs Sportdirektor vor Spiel 1 der Endspielserie zwischen seinen Grizzlys und dem EHC Red Bull München am Freitag in der bayerischen Landeshauptstadt (ab 19.15 Uhr live bei ServusTV). Beiden Mannschaften winkt die erste Meisterschaft der Clubgeschichte. Während Hauptrundenprimus München zum ersten Mal überhaupt im Finale steht, ist es für Wolfsburg auch erst die zweite Endspielteilnahme. 2011 blieben die Niedersachsen sieglos, verloren gegen Berlin glatt in drei Spielen.
Geht es nach Fliegauf, soll diesmal die Krönung folgen. "Jetzt gilt es, das Finale zu gewinnen", fordert er, nachdem Wolfsburg seit 2009 zweimal im Endspiel, viermal im Halb- und zweimal Viertelfinale stand. So konstant gut war kein anderes DEL-Team in diesem Zeitraum. Trainer Pavel Gross sieht zwar München in der Favoritenrolle, sagt aber auch: "Diese Mannschaft hat etwas Besonderes. Wir blocken so viele Schüsse wie selten zuvor. Jeder macht es, jeder will den Erfolg. Jetzt gilt es, dies auch im Finale zu zeigen." Personell kann der Coach fast aus dem Vollen schöpfen: "Die Tiefe des Kaders passt, wir können flexibel reagieren. Bei Marco Rosa gibt es die Chance, dass er wieder eingreifen kann." Nur die Verteidiger Björn Krupp und Patrick Seifert werden in dieser Saison nicht mehr eingreifen können. Gross' Marschroute lautet: "Wir müssen laufen, laufen laufen und uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können."
Auf einen Abwehrspieler muss auch der EHC Red Bull im Finale verzichten. Der während der Saison verpflichtete Nordamerika-Rückkehrer Konrad Abeltshauser verletzte sich unter der Woche im Training am Bein und muss operiert werden. In München weiß man, dass mit den Grizzlys nun der härteste Brocken der Endrunde wartet. "Wolfsburg hat eine starke Mannschaft, das haben sie in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Es wird sicherlich ein harter Kampf", weiß Kapitän Michael Wolf und hofft mit dem Gewinn des Titels auf "die Erfüllung eines Kindheitstraums". Trainer Don Jackson, mit fünf Meistertiteln der erfolgreichste Trainer der DEL-Historie, verspricht: "Wir werden uns gut vorbereiten und bereit sein. Wenn wir unsere beste Leistung abrufen, ist alles möglich."
Geht es nach den Ergebnissen der Hauptrunde, dürfte es eine spannende Endrundenserie werden. Drei der vier Begegnungen zwischen München und Wolfsburg wurden erst im Penalty-Schießen entschieden, der EHC triumphierte dabei zweimal. Der einzige Erfolg nach regulärer Spielzeit gelang aber den Grizzlys - bei einem 3:2 ebenfalls mit nur einem Tor Unterschied. Wesentlich deutlicher war dagegen das erste Aufeinandertreffen der beiden Clubs im Vorjahr in den Playoffs. Glatt mit vier Siegen setzten sich die Niedersachsen im Viertelfinale gegen den Favoriten durch und kassierten bei den beiden Auftritten im Olympia-Eisstadion noch nicht einmal ein Gegentor.
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