Die Stimmen zum 5:1 über die Slowakei Patrick Hager: "Ab dem zweiten Drittel haben wir das Spiel dominiert und so geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung“

Eine starke Antwort auf den enttäuschenden Turnierstart - das war der deutliche 5:1-Erfolg der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstagnachmittag in St. Petersburg gegen die Slowakei. Spätestens ab dem zweiten Drittel spielte die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm wie verwandelt und kreierte in der Offensive Chance um Chance, die diesmal auch genutzt wurden.

Und dieser Erfolg sorgte vor allem für eines: Für Erleichterung im deutschen Lager. "Jetzt sind wir wieder im Spiel", meinte auch DEB-Präsident Franz Reindl. In der deutschen WM-Geschichte muss man schon mehr als zehn Jahre zurückblättern, um zuletzt einen höheren deutschen Sieg bei einer WM zu finden (9:1 gegen Slowenien 2005 in Österreich). Aber Kapitän Marcel Goc warnt auch: "Das heißt noch gar nichts, wir haben jetzt nur ein Spiel gewonnen."

Patrick Hager leitete mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 die Wende ein und wurde am Ende auch zum Spieler des Spiels gewählt. "Ab dem zweiten Drittel haben wir das Spiel dominiert und diktiert und deshalb geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung denke ich", so der Stürmer der Kölner Haie, der mit seinem Teamkollegen Philip Gogulla prächtig harmonierte. "Ich habe mit dem Gugi (Philip Gogulla) das ganze Jahr in Köln sehr gut zusammengespielt. Wir sind froh, dass wir so viele Spieler haben, dass wir die Reihen mal umstellen konnten, nachdem es nicht so funktioniert hat. Wir haben von Fausi (Gerrit Fauser) zudem einen super Job in Unterzahl bekommen. Das hilft uns riesig, wenn man so viele Optionen hat."

Diese Optionen, insbesondere in der Offensive, die eine Reihenumstellung überhaupt erst möglich waren, machten den klaren Erfolg gegen die Slowaken möglich. "Es hat funktioniert", freut sich auch Sturm über die geglückte Neuformation der Angriffsreihen. "Alle vier Reihen haben eine gute Leistung gezeigt. Und das müssen sie auch, wenn wir erfolgreich sein wollen. Es kann nur über das Team als Ganzes gehen."

Wie schon gegen Finnland konnte sich erneut auch Münchens Youngster Dominik Kahun in den Vordergrund spielen. Sein Treffer zum 5:1-Endstand war gleichzeitig auch sein erstes WM-Tor. Und das, nachdem er zum Auftakt gegen die Franzosen noch zuschauen musste. "Man muss immer positiv bleiben. Das war gar kein Problem für mich. Jetzt will ich so weitermachen", blickt der pfeilschnelle Stürmer zurück und gleichzeitig auch voraus. Der Youngster hat sich definitiv in die Mannschaft gespielt.

Am Start kann die deutsche Mannschaft mit Blick auf die kommenden Aufgaben noch weiter arbeiten. "Im ersten Drittel waren wir teilweise noch immer ein bisschen zu steif", weiß auch Sturm. Doch nach und nach befreiten sich seine Spieler von der Last auf ihren Schultern. Hager, Gogulla, Reimer - alle erzielten ihren ersten Treffer. "Besonders für Patrick freut es mich. Denn man sieht schon, wie wichtig so ein Treffer für einen Torjäger ist", so Sturm zum Tor des DEL-Spieler des Jahres, dem bei seinem Treffer die erlösende Wirkung anzumerken war.

Sebastian Groß