Der Star im Tor der Deutschen, Thomas Greiss, ist endlich in St. Petersburg gelandet - und da wollten wir uns mal schnell auf den Weg ins Mannschaftshotel machen für ein kurzes Treffen mit dem Goalie der New York Islanders. Aber daraus wurde nichts - und das ist eine lange Geschichte.
Problem eins: Das Shuttle vom Hotel zum Stadion fährt natürlich nicht zufällig auch am Teamhotel der Deutschen vorbei. Deshalb schlägt Kollege Welck vor, die Metro zu nehmen, um uns einen weiteren Fußweg zu ersparen. Wie sich herausstellen sollte, eine fatale Entscheidung! Ein riesengroßer Fehler, der nicht mehr gutzumachen ist!
Problem zwei: Die nächste Metrostation liegt zu Fuß schon mal 20 Minuten entfernt vom Medienhotel. Gefunden wird sie trotzdem, auch wenn der Marsch durch die Plattenbausiedlung wenig erfreulich ist, vor allem wenn man vollbeladen mit Laptop und Rucksack unterwegs ist. St. Petersburg hat definitiv auch seine weniger schönen Seiten.
Problem drei: Guten Mutes steigen wir in die U-Bahn ein. Auch wenn hier alles auf Kyrillisch steht, lässt sich die Orientierung einigermaßen bewerkstelligen. Wir fahren eine Station, steigen aus und sehen uns nach dem Mannschaftshotel um, das nirgends zu finden ist. Irgendwie scheinen wir mitten im Stadtzentrum gelandet zu sein. Nachdem wir fünf Menschen vergeblich um Hilfe gebeten haben, kann uns ein junger Mann tatsächlich helfen. Wir sind an der gesuchten Haltestelle anscheinend vorbeigefahren, ohne das wir aussteigen konnten
Problem vier: Also zurück in die Metro, andere Richtung, sollte kein Problem sein. Ist es doch, denn wir landen wieder an unserer Ausgangshaltestelle, ohne das der Zug auch nur einmal angehalten hätte. Was tun? Dritter Anlauf - und wieder geht's an der gewünschten Haltestelle, die auch auf jedem ersichtlichen Metronetzplan eingezeichnet ist, vorbei. Endlich finden wir jemanden, der Englisch spricht und die Lösung des Paradoxon für uns bereit hat: Die Metrohaltestelle beim Mannschaftshotel hat vorrübergehend geschlossen. Hinweise darauf sucht man tatsächlich aber vergeblich - man müsste es eben wissen.
Also muss Greiss auf uns Journalisten verzichten, und wir auf das Greiss-Treffen. "Greiss ist gestorben, und Kollege Welck ist schuld", so die Kollegin von der dpa. Greiss natürlich nicht selbst, aber die Story eben. Und nach knapp zwei Stunden Irrfahrt durch St. Petersburg kommen wir dann doch noch im Stadion an - das wäre auch schneller gegangen; mit dem Shuttle ganz sicher, und wahrscheinlich auch zu Fuß!