Franz Reindl
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Schon vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Ungarn hat die deutsche Nationalmannschaft bei der WM das Viertelfinale erreicht. Die Niederlage von Frankreich gegen Kanada am Montagnachmittag hat den Einzug vorzeitig perfekt gemacht. DEB-Präsident Franz Reindl im Interview dazu.
Franz Reindl, Deutschland steht zum ersten Mal seit 2011 wieder in einem WM-Viertelfinale. Was bedeutet das für das deutsche Eishockey?
Franz Reindl: "Das gibt einen totalen Schub. Ich freue mich besonders für die Spieler. Sie sind als Außenseiter, als Weltranglisten-13. hierher gekommen. Bis auf Ungarn standen alle Gruppengegner vor uns und waren der Favorit gegen uns. Aber diese Spieler haben sich unglaublich viel Selbstvertrauen erarbeitet. Man sieht das jeden Tag, wie leistungsbereit sie sind."
Dabei war die Stimmung nach dem ersten Spieltag und der Penalty-Niederlage gegen Frankreich noch eine ganz andere.
Reindl: "Man darf bei so einer WM nicht immer alles zu hoch oder zu niedrig sehen. Im Endeffekt war das ja auch schon mal ein wichtiger Punkt, der uns am Ende dann weitergeholfen hat. Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Das hat sie auch gegen die USA noch einmal gezeigt gehabt."
Haben Sie jetzt einen Wunschgegner für das Viertelfinale?
Reindl: "Mir ist es egal, wer jetzt der Gegner wird. Der Mannschaft ist das sicher auch egal. Wenn man in einem Viertelfinale steht, kommt es darauf nicht an."
Trotzdem droht jetzt sozusagen ein Duell mit Gastgeber Russland. Nicht unbedingt ein Wunschgegner. Möglicherweise könnte man dem mit einer Niederlage gegen Ungarn aus dem Weg gehen.
Reindl: "Wir wollen ganz klar so viele Punkte wie möglich in der Vorrunde holen. Es geht ja auch um Weltranglisten-Punkte. Und wenn man dann am Ende im Viertelfinale tatsächlich ausscheiden sollte, dann macht es dafür schon einen Unterschied, ob man Fünfter oder Achter wird."
Auch mit Blick auf die Heim-WM 2017 war dieser Erfolg hier in Russland sicher nicht unwichtig, oder!?
Reindl: "Bei allen organisatorischen Vorbereitungen wird uns das sicher auch eine sportliche Euphorie für 2017 geben, das ist klar."
Interview: Tobias Welck