Marco Sturm hat mit dem Nationalteam noch einiges vor.
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Platz sieben bei der WM und damit auch ein Sprung in der Weltrangliste um drei Plätze auf Rang zehn. Die Weltmeisterschaft in Russland darf für das deutsche Eishockey als Erfolg verbucht werden. Aber doch soll es kein Höhe- oder Endpunkt sein. Ganz im Gegenteil: Bundestrainer Marco Sturm machte nach dem Aus gegen Russland deutlich, dass er mit seinem Team eine Vision und einen Plan hat. Auf die Frage, was er der Mannschaft nach dem Spiel als Erstes gesagt hat, antwortete Sturm: "Ich weiß, da steckt noch mehr drin."
Und so richtete Sturm den Blick auch umgehend nach vorne. "Wir müssen daran arbeiten, dass wir solche Spiele wie dieses Viertelfinale in Zukunft auch gewinnen." Und die Zukunft kommt in diesem Jahr schneller als sonst für einen Nationaltrainer üblich. Bereits vom 1. bis 4. September steigt die Olympia-Qualifikation in Lettland gegen die Gastgeber, Österreich und Japan. Nur der Sieger ist 2018 in Korea dabei. Auch deshalb sagt Sturm: "Uns stehen mit dieser Qualifikation und der Heim-WM im kommenden Jahr bereits zwei weitere Highlights kurz bevor." Da sollen die Tage in Russland nur ein Übergang sein. Bereits Ende Juli trifft sich das Nationalteam für eine Woche zum Trainingslager in Füssen als Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation. Weiter geht es dann am 22. August in Mannheim, ehe man nach Weißrussland fliegt und dort in Minsk noch zwei Vorbereitungsspiele gegen Frankreich absolviert. Und dann wird es ernst.
Der Unterstützung der deutschen NHL-Spieler kann sich Sturm in Lettland aber sicher sein. "Ich plane und rechne mit allen", so der Bundestrainer. Neben den fünf Akteuren, die in Russland bei der WM dabei waren also auch mit Dennis Seidenberg, Philip Grubauer und Tom Kühnhackl. Nach den Worten von Sturm wollen auch alle kommen.
Und genau das ist auch der ganz große Unterschied. Die Spieler kommen wieder gerne zum Nationalteam: "Ich bin einfach stolz, ein Teil dieser geilen Truppe zu sein", meinte Philip Gogulla. Das wird Deutschland auch brauchen, will man in Zukunft ein Viertelfinale gegen einen der ganz Großen gewinnen: Die besten Spieler müssen verfügbar sein - die Cracks aus Nordamerika und die besten Spieler der heimischen Liga. Wenn das der Fall ist, dann müssen die Tage von St. Petersburg und Moskau keine Eintagsfliege sein. "Darauf kann man aufbauen", sagt Stürmer Patrick Reimer. Und es soll noch lange nicht das Ende sein.
Tobias Welck