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Mittwoch, 10. August 2016

DEL2 zieht Schiedsgerichtsklage zurück „Das ist ein Rückschlag": Verzahnung zwischen DEL und DEL2 ab 2018 ist gescheitert

Foto: Imago

Die Verzahnung zwischen DEL und DEL2 ab der Saison 2017/18 ist fürs Erste endgültig gescheitert. Dies gaben die beiden Ligen nun in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt. Um den Prozess ins Laufen zu bringen, sah die gemeinsame Vereinbarung von DEL und DEL2 vor, dass sechs DEL2-Clubs bis 31. März dieses Jahres die Voraussetzungen wie Stellung einer Bürgschaft, Stadionkapazitäten etc. hätten erfüllen müssen. Die DEL sah dies als nicht gegeben an. Deshalb wollten beide Seiten eigentlich das Schiedsgericht anrufen. Dies zog die DEL2 nun zurück.

In der Begründung heißt es: "Hauptgrund dafür, dass die DEL2 nun Abstand von einer Weiterverfolgung der Klage genommen hat, ist das Nachrücken der Fischtown Pinguins Bremerhaven in die DEL für die Hamburg Freezers, die sich somit nicht mehr für eine DEL-Lizenz bewerben. Gleichzeitig unterstützten die Fischtown Pinguins die Anforderungen an die DEL2 auch über ihre eigene Bürgschaft hinaus. Mit dem vorgezogenen Aufstieg der Fischtown Pinguins und dem damit notwendigen Rückzug der erbrachten Leistungen hätten sich "die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Klage natürlich fundamental geändert."

"Wir müssen diese Situation akzeptieren", sagt DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch gegenüber Eishockey NEWS. "Man muss sich zumindest nach dem Nachrücken von Bremerhaven definitiv eingestehen, dass die Voraussetzungen nicht erfüllt wurden."

Bremerhaven hatte neben seiner eigenen Bürgschaft auch noch zwei weitere potenzielle Kandidaten mit Bürgschaften unterstützt. Zudem soll ein ein weiterer Club der DEL2 die komplette Bürgschaft erst nach der Deadline gestellt haben. "Es gibt Anzeichen, dass Teile verspätet gekommen sind", sagt Rudorisch dazu. "Aber Fakt ist auch: Es liegen sechsmal 816.000 Euro." Zudem sah die DEL bei zumindest einem Club auch die Stadionanforderungen nicht als erfüllt an.

Dass dies für die DEL2 und die Entwicklung der Liga ein schwerer Schlag ist, steht fest und dass will auch Rudorisch gar nicht negieren. "Das ist ein Rückschlag und es ist Enttäuschung da."

Teilweise hoch her ging es deshalb auch im Rahmen einer DEL2-Gesellschafterversammlung in der vergangenen Woche. Sitzungsteilnehmer berichten, dass einzelne Clubs auf direkten Konfrontationskurs zur DEL gehen wollten und die bestehenden Förderlizenz- und Ausländerregelungen kippen wollten. Dies geschah aber dann doch nicht.

Für die Zukunft bedeutet dies nun, dass ein Auf- und Abstieg frühestens ab der Saison 2018/19 möglich ist. Aber auch dafür müssten sechs DEL2-Clubs zum 31. März 2017 eben jene Voraussetzungen erfüllen. Dass dies geschieht dürfte derzeit sehr unwahrscheinlich sein. Auch deshalb sagt Rudorisch: "Es gibt den klaren Auftrag der DEL2-Gesellschafter an die Geschäftsführung, zu prüfen, wie mit der aktuellen Situation umgegangen wird." Mit anderen Worten: Auf Aufsichtsrat- und Geschäftsführerebene sollen Gespräche mit der DEL geführt werden, was eine Aufweichung der Kriterien betritt. Ob die DEL da wirklich mitspielt, dürfte eher fraglich sein. Und deshalb meint auch Rudorisch: "Ich kann nicht sagen, wie sich das entwickelt."

Für die DEL2 könnte die Situation aber dramatisch werden. An vielen Standorten haben Unterstützer, Gesellschafter und Sponsoren bereits im Vorfeld betont, dass sie ein weiteres Engagement überdenken müssten. "Die Gefahr ist da und sie ist groß. Die Situation hat sich verschärft", gibt sich Rudorisch deshalb auch gar keinen Illusionen hin. "Es wird Leute geben, die die Grundlagen der Unterstützung in Frage stellen werden."

Tobias Welck


Kurznachrichtenticker

  • vor 19 Stunden
  • Leon Gawanke hat sich einer Schulteroperation unterzogen. Der Verteidiger der Adler Mannheim (und der deutschen Nationalmannschaft) zog sich die Blessur im Playoffviertelfinale der PENNY DEL zu. Nun steht die Reha an. Das Eingreifen zum Start der neuen Saison ist laut Adler „nicht gefährdet".
  • vor 23 Stunden
  • Nach dem gesundheitlich-bedingten Ausscheiden von Geschäftsführer Jürgen Schubert hat sich der Herner EV (Oberliga Nord) in der Spitze neu aufgestellt. Nicole Adler, Benjamin Adamik und Björn Muthmann bilden die kommissarische Geschäftsleitung, Rolf Meinhardt bleibt Geschäftsführer.
  • gestern
  • Zum Auftakt von WM-Vorbereitungsphase 3 der DEB-Mannschaft ist Eishockey NEWS am Donnerstag, den 25.04.2024, beim Test-Länderspiel in Garmisch-Partenkirchen gegen Österreich wieder mit diversen Aktionen, unter anderem einer Tombola, im Olympia Eissportzentrum vertreten.
  • vor 2 Tagen
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • vor 3 Tagen
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
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