Deutschland besiegt die Schweiz und feiert im zweiten Spiel beim Deutschland Cup den ersten Sieg.
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Die deutsche Nationalmannschaft hat mit einem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen den Erzrivalen Schweiz die Chance auf den Turniersieg beim Deutschland Cup gewahrt. Während sich am Sonntag zwischen Deutschland (drei Punkte), Kanada (vier Punkte) und der Slowakei (fünf Punkte) der Turniersieg entscheidet, beendet die Schweiz das Turnier definitiv als Letzter. Am Sonntag ab 13 Uhr könnten die Eidgenossen mit einem Erfolg gegen die Slowakei dem deutschen Team aber dringend benötigte Schützenhilfe leisten. Dann käme es ab 16.30 Uhr beim Match zwischen Deutschland und Kanada zu einem echten "Endspiel."
Wie angekündigt hatte Bundestrainer Marco Sturm seine Mannschaft zum Spiel gegen die Schweiz auf mehreren Positionen verändert: Für Felix Brückmann, Marco Nowak, Konrad Abeltshauser, Thomas Oppenheimer, Sebastian Uvira und Maximilian Kastner rotierten Mathias Niederberger, Denis Reul, Sinan Akdag, Thomas Greilinger, Brent Raedeke und Thomas Holzmann ins Team. Ein komplett neuer Block plus Goalie also.
Für mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor sorgte aber auch das lange Zeit nicht. Trotz zahlreicher guter deutscher Möglichkeiten führten die Schweizer bis ins letzte Drittel hinein mit 2:1. Dann sorgte aber ein Kraftakt doch noch für die nicht unverdiente Wende. Zumal die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm in der entscheidenden Phase die Fehler des Gegners eiskalt bestrafte.
Nach einem schwachen ersten Drittel, in dem Yannick Herren den Gegner mit 1:0 in Führung gebracht hatte, zeigte die deutsche Auswahl ab dem zweiten Abschnitt eine Reaktion und agierte deutlich verbessert. Endlich wurde das Körperspiel angenommen. Und dann kam auch die Schweiz zuhilfe. Enzo Corvi erhielt für einen Bandencheck mit Verletzungsfolge, nach dem Yasin Ehliz in die Kabine musste, eine Spieldauerstrafe. Das Powerplay nutzte Nico Krämmer in der 26. Minute zum Ausgleich. Nach einem Abpraller schaltete der Stürmer der Kölner Haie am schnellsten und traf im Nachschuss. Nachlegen konnte das deutsche Team trotz fast sieben Minuten Überzahl aber nicht. Und das bestraften die Schweizer kurz vor Ende des zweiten Drittels, als Reto Schäppi vor dem Tor den Schläger in eine Vorlage von Noah Rod hielt.
Im Schlussdrittel hatte die Schweiz zunächst eigentlich alles im Griff, ehe nach einem Fehler ein Zwei-auf-Eins-Konter für das 2:2 sorgte. Leo Pföderl täuschte den Pass zur Mitte an, guckte den Torhüter aus und traf dann selbst hoch ins kurze Eck. Und nicht einmal eine Minute später hätte Debütant Holzmann am langen Eck das deutsche Team erstmals in Führung bringen können, Torhüter Robert Mayer wehrte aber per Spagat ab. Doch der nächste deutsche Konter saß dann: Bei eigener Überzahl verlor die Schweiz im deutschen Drittel den Zweikampf an der Bande und dann ging es blitzschnell. Daniel Pietta hatte das Auge für den mitgelaufenen Denis Reul, der das 3:2 für Deutschland erzielte. Am Ende war es dann auch ein Sieg des Willens, denn neben Ehliz musste das deutsche Team im Laufe der Partie auch noch auf Felix Schütz und Benedikt Kohl verzichten, kämpfte aber verbissen um jede Scheibe, warf sich in die Schüsse und holte sich so den Erfolg.
Schweiz - Deutschland
2:3 (1:0, 1:1, 0:2)
Deutschland: Niederberger - Reul, Akdag; Kohl, Krupp; Krueger, Brandt; Jo. Müller - Greilinger, Raedeke, Holzmann; Schütz, Hospelt, Gogulla; Krämmer, Fauser, Pföderl; Flaake, Pietta, Ehliz;
Tore: 1:0 (4:19) Herren (Haas, Martschini), 1:1 (25:51) Krämmer (Hospelt, Brandt - PP1), 2:1 (37:20) Schäppi (Rod), 2:2 (45:08) Pföderl (Raedeke), 2:3 (48:37) Reul (Pietta - SH1); Strafminuten: 13 plus Spieldauer Corvi - 10; Zuschauer: 4.985
Tobias Welck