Das Duell zwischen Mannheim und Nürnberg musste als einziges in die Verlängerung.
Foto: Sörli Binder
Nichts für schwache Nerven: Die Mehrzahl der sieben DEL-Partien am Freitagabend boten einen hohen Unterhaltungswert. Bis auf die deutlichen Siege von Ingolstadt gegen Düsseldorf (5:1) und Augsburg gegen Schwenningen (4:1) endeten die Begegnungen mit jeweils nur einem oder zwei Toren Unterschied, wobei zum Teil deutliche Führungen noch spät im Spiel vergeben wurden. Aber der Reihe nach.
Das Spitzenspiel des Abends stieg zweifellos in Wolfsburg, wo die drittplatzierten Grizzlys den Tabellenzweiten aus Köln empfingen. Nach einem Doppelschlag in der sechsten Minute führten die Hausherren 2:0. Auf den Anschlusstreffer der Haie wussten sie eine schnelle Antwort, mussten kurz vor der ersten Sirene aber den erneuten Anschluss hinnehmen. Im zweiten Drittel ließen die Wolfsburger zunächst mehr als eine Minute doppelte Überzahl ungenutzt, mussten dann zur Mitte des Abschnitts zunächst den Ausgleich hinnehmen und gerieten kurz danach in Rückstand. Bis zur zweiten Pause baute Köln den Vorsprung auf zwei Tore aus, konnte diesen im Schlussabschnitt weitgehend ungefährdet verwalten.
Ein noch beeindruckenderes Comeback gelang Meister Red Bull München, der nach 0:3- und 2:4-Rückstand das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine doch noch mit 6:4 für sich entscheiden konnte. Die vielleicht spielentscheidende Szene ereignete sich dabei nach 46 Minuten, als Münchens Michael Wolf in doppelter Unterzahl (!) zum 3:4 traf - und damit die Aufholjagd mit vier EHC-Toren im Schlussdrittel eröffnete.
Die einzige Begegnung, die in der Verlängerung entschieden werden musste, fand in Mannheim statt, wo die Adler sich mit den Thomas Sabo Ice Tigers auseinandersetzen mussten. Beide Teams schenkten sich nichts, nach ausgeglichenem ersten Drittel gingen die Gäste mit einer knappen 2:1-Führung in die zweite Pause. Nach Ausgleich der Adler brachte Leonard Pföderl die Franken dreieinhalb Minuten vor dem Ende erneut in Führung. Als der Youngster kurz darauf die Strafbank wärmte, sorgte Ryan MacMurchy für den Ausgleich. Pföderl legte nach 1.16 Minuten in der Verlängerung für David Steckel auf, der zum Siegtreffer der Nürnberger traf, die damit Wolfsburg von Rang drei verdrängen.
Die Aufholjagd der Iserlohn Roosters bei ihrer Visite in der Bundeshauptstadt kam zu spät. Nach ausgeglichenen ersten 20 Minuten, sahen sich die Sauerländer zu Beginn des dritten Drittels mit 1:4 in Rückstand. Ihren zweiten Treffer bejubelten die Iserlohner in der 51. Minute, dank ihrer Schlussoffensive durften sie 29 Sekunden vor dem Ende nochmals jubeln. Für Punkte reichte es aber nicht mehr.
Die Fischtown Pinguins hingegen unterstrichen einmal mehr ihre Ambitionen auf einen Platz unter den Top Ten. Im Heimspiel gegen die Straubing Tigers feierte der Liganeuling einen 4:3-"Come from behind"-Sieg gegen die Straubing Tigers. Großen Anteil am Erfolg hatten dabei Brock Hooton und Jordan Owens mit je zwei Toren. Es war Hootons zweiter Doppelpack hintereinander.
Ein ausgeglichenes Spiel lieferten sich die Augsburger Panther und die Schwenningen Wild Wings - auch wenn das Ergebnis von 4:1 für die Raubkatzen etwas anderes vermuten lässt. Aber nach seinem Shutout im Nachholspiel gegen Wolfsburg am Mittwoch zeigte Panther-Goalie Ben Meisner erneut eine herausragende Leistung, trieb die Gästeangreifer immer wieder zur Verzweiflung. Lediglich Schwenningens Daniel Schmölz konnte einnetzen und so Meisners zweites "Zu-Null" in Folge verhindern.
Die vierte Niederlage in Folge kassierte die DEG bei ihrem Gastspiel in Ingolstadt. Der 1:1-Zwischenstand nach dem ersten Drittel war aus Düsseldorfer Sicht schmeichelhaft. In der Folge hatten die Panther wenig Probleme, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden - zu wenig zielstrebig im Angriff, dafür aber immer wieder sorglos in der Defensive präsentierten sich die Gäste.
Carsten van Zanten