Aktuelles Interview aus der DEL2 Bester Punktesammler der Löwen-Geschichte, Nils Liesegang, bescheiden: "Ich habe viele Punkte in der Oberliga erzielt"

Die Stadionuhr zeigte 27 gespielte Minuten und 25 Sekunden an, als sie stoppte, weil C.J. Stretch der 2:2-Ausgleichstreffer gegen Dresden gelungen war. Doch die Scheinwerfer waren diesmal ausnahmsweise nicht auf den Torschützen, sondern auf den Assistenten gerichtet. Denn den Treffer hatte Nils Liesegang vorbereitet und diese Vorlage war sein 359. Scorerpunkt im Löwen-Dress. Und der Mann des Tages setzte im Schlussdrittel noch einen oben drauf und markierte den Game-Winner. Stolz sprach Nils Liesegang direkt nach dem Spiel über den Meilenstein.

Herr Liesegang, herzlichen Glückwunsch. Sie sind nach dem heutigen Spiel punktbester Spieler der Löwen-Eishockey Geschichte
Nils Liesegang: "Vielen Dank. Natürlich freue ich mich sehr, dass ich nun wohl für immer einen Platz in der Bestenliste der Löwen-Eishockeygeschichte innehabe. Ich habe vor dem Spiel erfahren, dass ich diesen Rekord aufstellen kann und bin glücklich, dass es gelungen ist. Viel mehr freue ich mich aber, dass wir das Spiel gegen Dresden noch gewonnen haben."

Was bedeutet Ihnen solch ein Rekord?
Liesegang: "Keine Frage, ich bin sehr stolz darauf. Spieler wie Lebeau, Reichel, Lala, Young, oder Erhardt hinter sich zu lassen, ist schon ein Pfund. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass ein Lebeau seine Punkte alle in der DEL für Frankfurt geholt hat, was viel schwieriger ist. Ich habe ja viele Punkte in der Oberliga erzielt. Das ist ein anderes Niveau. Aber schön ist es trotzdem, nun erster dieser Bestenliste zu sein."

Wie wird dieser Meilenstein gefeiert?
Liesegang: "Wir spielen ja bereits am Freitag wieder, von daher ist derzeit nicht viel Zeit, um ausgiebig zu feiern. Es wird aber sicher der Moment kommen, an dem wir feiern werden. Aktuell müssen wir unsere Kräfte bündeln. Der Spielplan ist anspruchsvoll. Bisher machen wir das aber gut. Der heutige Sieg gegen Dresden war sehr wichtig."

Einmal mehr hat ihr Team mit 0:2 in Rückstand gelegen, dann aber ein tolles Spiel abgeliefert. Wie haben Sie die 60 Minuten erlebt?
Liesegang: "Wir haben schlecht angefangen und verdient zwei Tore kassiert. In der Drittelpause wurde es zurecht ungemütlich. Ich kann verraten, dass dort kein wischi waschi gesprochen wurde. Es fielen deutliche Worte. Das gute ist, keiner ist beleidigt nach interner Kritik. Jeder greift sich an die eigene Nase, geht raus auf das Eis und macht es besser. Ab dem Mitteldrittel waren wir dann sehr dominant und haben verdient gewonnen. Wir wussten um die Bedeutung des Spiels. Bei einer Niederlage hätten wir nur noch drei Punkte Vorsprung vor Dresden gehabt. Jetzt sind es neun. Ein sehr gutes Polster. Wir biegen allmählich auf die Zielgerade ein, da zählt jeder Sieg doppelt - erst recht wenn es gegen direkte Konkurrenten geht."

Interview: Frank Gantert