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Donnerstag, 9. Februar 2017

An die glorreiche Vergangenheit anknüpfen Der Blick geht nach oben: Eric Haselbacher will mit den Wedemark Scorpions "nochmal angreifen"

Andy Reiss lief am Sonntag zum ersten Mal für Wedemark in der Oberliga Nord ein.
Foto: GSD Petrow

Die Wedemark Scorpions haben die beiden mit Abstand spektakulärsten Nachverpflichtungen der laufenden Oberliga-Saison getätigt. Eishockey NEWS erkundigte sich, wo der Verein aus Mellendorf kurz- und langfristig hinwill. Und der Club hat sich laut Manager Eric Haselbacher dabei keine Grenzen nach oben gesetzt.

"Ich würde da auf keinen Fall widersprechen. Andy hatte ein DEL-Angebot aus Krefeld und eines aus der DEL2 von Kassel, Björn Bombis unter anderem Angebote von Garmisch und Frankfurt aus der DEL2. Ich wüsste nicht, welcher nachverpflichtete Spieler in der Oberliga da noch besser sein sollte", stimmt Eric Haselbacher auf Anhieb zu, dass seine Nachverpflichtungen die beiden größten "Kracher" des Winters 2016/17 waren. Mit 25 Punkten in zwölf Spielen hat Bombis in der Oberliga Nord eingeschlagen wie eine Granate, Reiss debütierte am Sonntag beim 2:4 gegen Spitzenreiter Herne.

Der Club aus Mellendorf hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. In der fünften Liga angefangen, kämpfte sich Wedemark bis in die DEL, verkaufte die Lizenz an Günter Papenburg, der diese dann letztendlich an die Schwenninger Wild Wings veräußerte. Für Wedemark begann der Neustart ganz unten. "Gerade eben habe ich für Jürgen Rumrich und die Wild Wings Nudeln mit Brokkoli gekocht", so Eric Haselbacher schmunzelnd, nachdem er auf die Geschichte des Clubs zurückgeblickt hatte.

Eric Haselbacher: "Wir wollen noch einmal angreifen"

Erics Vater Jochen, 1. Vorsitzender der Wedemark Scorpions, war schon DEB-Vizepräsident. Jetzt geht der Blick endlich wieder nach vorne und nach oben. "Wir sind beide noch jung und wir wollen noch einmal angreifen", so Eric Haselbacher über seine Vision, die auch Björn Bombis und Andy Reiss überzeugt hat. Schon beim ersten rasanten Aufstieg der Scorpions bis in die deutsche Eliteklasse haben Stars wie Lenny Soccio und Joe West den Weg nach oben mit dem Club zusammen gestaltet. Der langfristige Plan ("Wir werden nichts übers Knie brechen") sieht die DEL2 oder gar die DEL vor. "Mein Wunsch ist es, dass uns Kevin Gaudet nicht nur einen Freundschaftsbesuch abstattet, sondern als Trainer zu einem Punktspiel in Mellendorf antreten muss", so Haselbacher, der mit dem ehemaligen Scorpions-Coach und aktuellem Cheftrainer der Bietigheim Steelers weiter viel Austausch pflegt.

Um diesen hohen Zielen wieder ein Stück näher zu kommen, ist im Sommer eine Fusion mit den Hannover Scorpions angestrebt. "Das wäre ja nicht so, als wenn man Schalke und Dortmund fusionieren wollte, oder die Scorpions mit den Indians - sondern eher eine Rückkehr an die Stätte der Geburt der Scorpions. Ein Zusammenschluss nach dem Motto: Wir gehen zurück nach Hause", erläutert Eric Haselbacher. Der erste Schritt ging dabei von den Hannover Scorpions aus Langenhagen aus. "Marco Stichnoth kam im November auf uns zu. Das Ganze wäre eine Art Familienzusammenführung. Marco war hier in Wedemark Betreuer, ich habe X Jahre die Hannover Scorpions angesagt und muss selbst heute noch aufpassen, dass mir nicht der falsche Club über die Lippen kommt. Im Prinzip kennen sich alle Leute beider Clubs", so der Manager der Wedemarker über eine Fusion, deren Logik man einfach nicht bestreiten kann.

Die "gefühlt 500 Zuschauer" der Mellendorfer mit den "gefühlt 800" Zuschauern der Langenhagener zu vereinen, würde dem neuen Club zudem die Möglichkeit bieten, einen gesunden Background zu haben. "Wenn es beiden Vereinen super gehen würde, dann wären solche Überlegungen wahrscheinlich gar nicht erst aufgekommen. Doch wir sehen noch viel Luft nach oben und in Langenhagen ist auch nicht alles super-top", erklärt Eric Haselbacher die Notwendigkeit einer Fusion für die Zukunft der Scorpions.
Aktuell ruhen die Verhandlungen. "Bevor das letzte Punktspiel bei beiden Teams nicht gespielt ist, werden keine Gespräche stattfinden", so Haselbacher. "Alle möchten, die Bekenntnisse sind da, aber Garantien gibt es für nichts."

Eric Haselbacher: "Die Wahrscheinlichkeit der Fusion liegt aktuell bei 85 Prozent"

Immerhin sind noch einige Dinge zu klären. Eine neue GmbH soll gegründet werden, für die die Gesellschafter festgelegt werden müssen. Außerdem muss man sich über die Spielstätte einigen. "Die Hauptspielstätte müsste Mellendorf sein, aber wir wären bereit, auch einige Heimspiele in Langenhagen auszutragen", so Haselbacher dazu. "Ich behaupte, die Wahrscheinlichkeit, dass die Fusion über die Bühne geht, liegt aktuell bei 85 Prozent", so der Manager der Scorpions zu seiner persönlichen Einschätzung. Doch Endgültiges dazu wird es erst nach Saisonende zu sagen geben.

Bis dahin konzentrieren sich die Mellendorfer auf die Meisterrunde und ein mögliches Pre-Playoff-Duell gegen die Hannover Indians. "Das wäre eine schöne Sache. Wir wollen die Pre-Playoffs mit Heimrecht für uns entscheiden und dann so weit kommen wie möglich."

Eine Bürgschaft bei der DEL2 im Falle eines sportlichen Aufstiegs werde man aber Stand heute nicht hinterlegen, so Eric Haselbacher. Wie gesagt, man will ja nichts übers Knie brechen in Mellendorf nach einer Saison, in der man mit dem Erreichen der Meisterrunde ohnehin schon das Hauptziel erreicht hat.

Sebastian Groß


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