Pechvogel Larry Mitchell.
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Das erste Viertel der Hauptrunde ist seit Sonntag Geschichte. Der 13. Spieltag bot noch einmal Gesprächsstoff - auch abseits der Eisfläche. Eishockey NEWS blickt zurück, nennt die Verweigerung, Verletzung, Klarstellung, das Kuriosum und Eigentor sowie den Wunsch des Tages. Vor allem Augsburgs Trainer Larry Mitchell dürfte den Tag in schlechter Erinnerung behalten, obwohl seine Mannschaft gegen Düsseldorf 6:1 gewann und den größten Sprung in der Tabelle machte. Der Coach war der Pechvogel der Runde.
Verweigerung des Tages: 3:0 geführt, dann binnen vier Minuten vier Tore kassiert, ausgeglichen, wieder in Rückstand gelegen, 104 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in Unterzahl egalisiert und in der Verlängerung gewonnen: In Iserlohn hätte nach einem dramatischen 6:5-Sieg gegen Tabellenführer Nürnberg eigentlich gute Stimmung herrschen können, zumal Erfolge der Roosters zuletzt Mangelware darstellten. Doch Pfiffe und negative Schlachtgesänge der eigenen Fans, von denen ein Teil schon am Freitag beim 4:5 gegen München den Kopf von Trainer Doug Mason gefordert hatte, bewegte die Mannschaft dazu, die obligatorische Ehrenrunde zu verweigern. "Natürlich dürfen sie eine Meinung haben, aber das Wichtigste ist, dass sie die Mannschaft weiter unterstützen, denn die kämpft sich kaputt", sagte Mason zur schlechten Stimmung am Seilersee.
Verletzung des Tages: Die erlitt Augsburgs Trainer Larry Mitchell beim 6:1-Sieg gegen Düsseldorf. Im letzten Drittel sprang der Coach, um mit dem Schiedsrichter "auf Augenhöhe" über ein Icing zu diskutieren, von seiner erhöhten Position, landete dabei allerdings auf dem Schläger von Verteidiger André Reiß, knickte um und musste mit Verdacht auf Bänderriss behandelt werden. Den Sprung seiner Mannschaft von Platz 13 auf acht wird Pechvogel Mitchell so in schmerzlicher Erinnerung behalten.
Klarstellung des Tages: Seine NHL-Karriere beendete Marco Sturm in der vergangenen Woche in aller Stille. Doch in der DEL wird der Angreifer, der in der vergangenen Saison für Köln stürmte, mit einigen Clubs in Verbindung gebracht. Die Haie, München und Berlin gelten als denkbare Ziele für den 35-Jährigen. Doch auch ein Komplett-Rücktritt erscheint möglich. Zumal Eisbären-Manager Peter John Lee im Interview mit Eishockey NEWS (neue Print-Ausgabe) erklärte: "Marco ist ja gar nicht auf dem Markt."
Kuriosum des Tages: In der letzten Spielminute versuchten die Krefeld Pinguine gegen Mannheim mit einem sechsten Feldspieler noch den Ausgleich zu erzwingen. Doch die Adler konterten. Einen Schuss aufs leere Gehäuse von Simon Gamache blockte Abwehrspieler Nick St. Pierre, rannte bereits wieder nach vorne, doch da Mark Voakes das Gestänge beim Zurückstürmen aus den Angeln gehoben hatte, entschieden die Unparteiischen auf Technisches Tor. Voller Einsatz, der diesmal nach hinten losging. Mannheim gewann 5:3.
Eigentor des Tages: 25 Minuten fielen in Schwenningen keine Tore, dann klingelte es binnen 66 Sekunden gleich dreimal im Kasten. Doch das war noch nicht das einzig Bemerkenswerte des zweiten Abschnitts zwischen den Wild Wings und dem ERC Ingolstadt. In der 34. Minute verzog Panther-Stürmer Alexander Oblinger klar, doch der Puck prallte von der Bande zurück, hüpfte auf das Tornetz und sprang von dort gegen die Brust von Schwenningens Abwehrspieler Elias Granath - drin. Dieser kuriose 2:2-Ausgleich raubte den Hausherren die Kraft, Ingolstadt gewann am Ende mit 4:2.
Wunsch des Tages: Den äußerte Krefelds Angreifer Boris Blank im Interview mit Eishockey NEWS (neue Print-Ausgabe). Auf die Frage, ob er einen Wunsch für die kommenden Wochen habe, antwortete der Routinier: "Oh ja! Das Eis ist das schlechteste der ganzen Liga. Wenn die Eismeister hier besser arbeiten würden, wäre uns sehr geholfen." Schob aber gleich auch hinterher: "Das hat nichts damit zu tun, ob wir verlieren oder gewinnen."