Lobt ausdrücklich den "deutschen Weg" der Düsseldorfer EG: Ingolstadts Torhüter Timo Pielmeier. Foto: City-Press
Erstaunlich ehrliche und bemerkenswerte Worte aus dem Munde von Timo Pielmeier. Der Nationaltorhüter in Diensten des ERC Ingolstadt hat nach dem Sieg im Halbfinale über Düsseldorf ausdrücklich den (neuen) Weg der DEG und deren deutsches Trainergespann gelobt. "Hut ab vor dem, was die DEG in dieser Saison abgeliefert hat. Sie hat nicht nur etliche junge deutsche Akteure im Team, sondern auch zwei deutsche Trainer an der Bande. Ich persönlich bin ein großer Fan von diesem System. Hoffentlich sehen auch andere Vereine, dass es mit deutschen Coaches auch funktioniert", so Pielmeier gegenüber der Neuburger Rundschau.
Damit gehört Pielmeier zu den ganz wenigen DEL-Spielern, die den Mut aufbringen, Gegenargumente gegen die vielfach kritisierte Übermacht aus Nordamerika in der DEL zu bringen. Allein der Name Deutsche Eishockey Liga täuscht darüber hinweg, dass nicht nur auf den Trainer- und Manager-Position Leute aus Übersee das Sagen haben. Auch ein Blick auf die Geburtsorte der allermeisten Spieler zeigt, dass Nordamerikaner gegenüber den Deutschen in der Überzahl sind.
Ob Timo Pielmeier mit seinen Aussagen auch indirekt einige Ungereimtheiten im Lager des ERC Ingolstadt anspricht, bleibt allerdings offen. Offensichtlich ist aber in jedem Fall, dass zum Beispiel die noch vor Saisonbeginn hochgelobten "jungen Wilden" wie Marco Eisenhut, Fabio Wagner, Stephan Kronthaler oder Marc Schmidtpeter unter Trainer Larry Huras praktisch keine Rolle spielen. Auch Torjäger Thomas Greilinger war zwischenzeitlich - trotz seiner unbestrittenen Klasse - in hintere Reihen verbannt worden. Erst nach dem Ausfall von Ryan MacMurchy "darf" der Nationalspieler nun wieder in der ersten Reihe sein Können zeigen.
Festzuhalten gilt allerdings auch, dass der sportliche Erfolg Larry Huras absolut Recht gibt, auch wenn das mit dem angekündigten "Ingolstädter Weg" nicht viel zu tun hat.